Kein Meister, aber Aufsteiger. Ein Novum. Corona macht es möglich. Die Entscheidung des Traditionsclubs, nächste Runde eine Etage höher an den Start zu gehen, sorgt nun für viele neue Herausforderungen.
Der Sportausschuss des Basketballverbands Rheinland-Pfalz hat dem TV Kirchheimbolanden das Aufstiegsrecht in die Oberliga Rheinland-Pfalz/Saarland zugesprochen. Die Mannschaft von Trainerin Eva Krause-Lott belegte am 12. März, als die Tabelle eingefroren und die Saison wenig später für beendet erklärt wurde, Rang eins der Landesliga Rheinhessen/Pfalz. „Wir haben hin und her überlegt und am Ende abgestimmt“, sagt Slavko Strock, dessen Team die Entscheidung in einer Videokonferenz traf. Die Mehrheit der Spieler sei für einen Aufstieg gewesen, aber auch der Rest habe die Entscheidung mitgetragen, so der TVK-Abteilungsleiter. Von einer gewissen Euphorie spricht Eva Krause-Lott: „Einige müssen das noch sacken lassen. Wir nehmen das in Angriff. Von der Oberliga können wir nur lernen.“Nur noch einen Sieg waren die Kreisstädter vom sportlich erzielten Meistertitel entfernt. Doch ihre letzte Partie bei der SG Towers Speyer/Schifferstadt fand nie statt. Am Ende steht eine Bilanz von acht Siegen und fünf Niederlagen – und der Aufstieg. „Hinten raus ist es uns gelungen, die Spiele konstant und auch souverän zu gewinnen“, sagt Strock mit Blick auf die zuletzt vier Siege in Serie. Unterlag der TVK dem 1. FC Kaiserslautern II und dem Lokalrivalen BBC Fastbreakers Rockenhausen in der Vorrunde noch knapp, konnte im Rückspiel der Spieß und das Quäntchen Glück jeweils umgedreht werden. Strock bezeichnet den Oberliga-Aufstieg als Abenteuer, „das wir nun eingehen. Wenn wir es schaffen uns dort zu halten, können wir jungen Spielern eine reizvolle Perspektive geben“. Er weiß wohl, dass der Aufwand höher ist und die Trainingssituation professioneller angegangen werden muss. „Wir versuchen, das alles unter einen Hut zu bekommen“, sagt der 47-Jährige und will an dem TVK-Konzept, auf die eigene Jugend zu setzen, festhalten. Das heißt, große Neuverpflichtungen mit Gehältern wird es nicht geben, und die Werbetrommel wird nicht gerührt. Vom aktuellen Aufstiegskader hat jeder Spieler für die neue Aufgabe zugesagt. „Vielleicht wird der eine oder andere talentierte Spieler in der Umgebung durch den Aufstieg ja auf uns aufmerksam“, so Strock. Die Nachwuchstalente um die Junioren-Bundesliga-Spieler Peter Bauer, Philipp Reis und Jonas Blöhm sollen behutsam aufgebaut werden. Die zweite Mannschaft in der Bezirksliga Pfalz, die vom Saisonabbruch profitierte und nicht absteigen muss, soll stark verjüngt werden. Wann und wie die neue Saison 2020/2021 vonstatten geht, steht noch, wie so vieles im Profi- und Amateursport, in den Sternen. „Da bleibt uns nur abzuwarten. Die Jungs sind jedenfalls hoch motiviert und halten sich persönlich fit“, betont Krause-Lott.