Eine tolle Stimmung herrschte in der Donnersberghalle bei dem mit Spannung erwarteten Duell des BBC Fastbreakers Rockenhausen mit dem TV Kirchheimbolanden. Am Ende sahen die Zuschauer einen 79:73 (41:38)-Sieg des Heimteams.
Handgezählte 134 Zuschauer sahen, wie der gastgebende BBC Fastbreakers Rockenhausen den als Tabellenführer angereisten Lokalrivalen TV Kirchheimbolanden stürzte und seine Aufholjagd fortsetzte. Zum Matchwinner avancierte Neuzugang Christian Coley mit 24 Punkten und neun Dreiern. Bei den Gästen ragte Youngster Philipp Reis heraus.
Viel Applaus ernteten beide Mannschaften nach Spielschluss von den Besuchern auf der Tribüne. „La Ola“ für den BBC, dessen Neuzugang Adam Pollard vor Freude tanzte und Jaeden Lewis zu dem von ihm bekannten Flickflack samt Rückwärtssalto ansetzte. Ein paar Meter weiter wurden enttäuschte Gäste von ihren rund 70 mitgereisten Fans akustisch stark aufgemuntert. Ohne die etatmäßigen Stammkräfte Christoph Flachs, Ludwig Weinsheimer und Heiner Thauern (grippaler Infekt) sowie den länger verletzten Marc Noll konnte TVK-Trainerin Eva Krause-Lott quasi nur auf sieben Spieler zurückgreifen. Die Hausherren waren zum Anpfiff zwei weniger und hatten damit die Mindestanzahl von fünf gerade so eingehalten. Ex-Coach Berthold Manz, 56 Jahre jung, stellte sich in der ersten Minute in den Dienst des Vereins, bis vier verspätete US-Cracks eintrafen.
Von Beginn an war es ein Duell auf Augenhöhe. Keiner der beiden Kontrahenten vermochte sich punktemäßig abzusetzen. Meist lagen die Fastbreakers knapp in Front – in Minute 28 führten die Gäste kurz mit 55:52, doch mit zwei verwandelten Freiwürfen und zwei Dreiern hintereinander stellte Rockenhausens Topscorer Christian Coley auf 60:55. Diesen Vorsprung ließ sich sein Team nicht mehr nehmen. Coley, mit der kleinste Akteur auf dem Parkett, avancierte mit insgesamt 29 Punkten zum Matchwinner. „Die vielen Zuschauer und die tolle Atmosphäre hat uns und mich heute natürlich extra beflügelt“, gab der 20-Jährige, der sechsmal jenseits der 6,75-Meter-Linie erfolgreich war und erst in der zweiten Halbzeit so richtig heiß lief, zu Protokoll. Sein Coach Key Juan Hardin war „froh, dass wir dem frühen Druck des Gegners standhalten und einen tollen Mannschaftssieg erringen konnten“. Seine kurze Rückkehr hat auch Jaeden Lewis, der zwölf Punkte beisteuerte, genossen: „Ich bin dankbar und stolz darüber, dass ich heute noch mal die Chance bekommen habe zu spielen. Vielleicht klappt es nächstes Jahr im März nochmal. Insgesamt war es nach Anfangsschwierigkeiten ein verdienter Sieg. In Abwesenheit unseres Centers Kaleb Zallers haben Jaquan Wooten und Darius Sutton einen prima Job gemacht.“ Aufseiten der Gäste spielte sich Nachwuchstalent Philipp Reis in den Vordergrund. Der Sohn von Kapitän und Routinier Sven Radloff zeigte sich nicht nur für 22 Punkte (darunter fünf Dreier) verantwortlich, sondern agierte auch mit einer Bierruhe. Krause-Lott war nicht nur mit seiner Leistung, sondern auch mit der ihrer gesamten Schützlinge zufrieden und monierte lediglich die Nachlässigkeiten im Angriff in direkter Korbnähe: „Wir haben das gut gemacht, sowohl in der 3-2- als auch in der 2-1-2-Zonenverteidigung, und nicht verloren, weil der Gegner besser war, sondern weil wir zu viel am Brett haben liegen lassen. Es hätte auch andersrum ausgehen können.“ Rockenhausen sei keinesfalls eine Übermannschaft, betonte die Trainerin, die sich sicher ist: „Sie werden auch noch ein Spiel verlieren.“ Die Tatsache, dass der BBC-Kader im Grunde genommen ausschließlich aus US-Amerikanern besteht, stimmt Krause-Lott etwas traurig: „Rockenhausen war immer eine Hochburg. Dennoch haben wir überhaupt keine Angst vor dem Rückspiel. Im Gegenteil, wir freuen uns.“ Der Fokus richtet sich jetzt aber erst mal auf das nächste Top-Duell am Samstag (20 Uhr) zu Hause gegen den VfL Bad Kreuznach. Die Kurstädter sind nun das einzige noch ungeschlagene Team der Liga und liegen bei zwei Partien weniger zwei Zähler hinter dem TVK.
TVK legt Protest ein
Hat das Donnesberg-Derby noch ein Nachspiel? Die Partie war kaum beendet, da begannen Diskussionen der TVK-Spieler und Verantwortlichen mit den Referees Lukas Münzenberger und Benjamin Klein. Was war passiert? In der letzten Spielminute kassierte ein BBC-Akteur sein fünftes Foul und wurde des Feldes verwiesen. Vor ihm passierte das schon drei weiteren Teamkollegen, sodass den Hausherren nur noch fünf Spieler zur Verfügung standen. Da aber nicht Aushilfskraft Berthold Manz für die letzten Sekunden auf dem Parkett stand, ist sich der TVK sicher, dass etwas nicht mit rechten Dingen zuging. „Wir werden auf jeden Fall Protest einlegen“, bestätigte deren Spielleiter Slavko Strock.
Dem TVK geht es nicht darum, dass Spiel am grünen Tisch zu gewinnen. Wir bevorzugen da die sportliche Entscheidung. Es geht vielmehr zu sensibilisieren, dass das Kampfgericht eine große Verwantwortung und Einfluss auf das Spiel hat, erst recht bei so einem Spitzenspiel. Die Sichtung des Anschreibenbogens, im Nachgang des Spiel, zeigt so viele Ungereimtheiten, dass es schon fast erschreckend ist. Zählt mal alle Fehler zusammen kommt man auf 6 und mehr nicht gegebene bzw. mögliche Punkte für den TVK. Wir haben schon für wesentliche kleinere Verfehlungen (fehlende Unterschriften, fehlende Spielnummer, falsch gewählt Schriftfarbe) Strafen seitens des Verbandes bekommen.