Oberligist TV Kirchheimbolanden muss am Samstag (18 Uhr) nach zwei Niederlagen in Serien wieder in die Erfolgsspur kommen. Zu Gast in der Regionalen Schule ist eine Mannschaft ohne Trainer – der Turner Bund St. Johan (TBS) Saarbrücken.
„Es gibt keinen. Wir machen das unter uns“, erzählt Hamza Alazy mit einem Lächeln im Gespräch mit der RHEINPFALZ auf die Frage nach dem Trainer. Der 30-jährige Flügelspieler verweist auf die flachen Hierarchien innerhalb der eher älteren TBS-Mannschaft, die ein Durchschnittsalter von über 30 Jahren hat. Vom früheren langjährigen Coach Michel Ramanaviro habe man sich viel abgeschaut. „Wir haben unsere Programme in den Übungseinheiten, die spielen wir immer wieder ab“, verrät Alazy. Zwischen sieben und zwölf Akteuren kommen regelmäßig ins Training. Auch in der fünften Oberliga-Saison in Serie (durch Corona wurde eine Runde abgebrochen, die andere gar nicht ausgetragen) gilt innerhalb der TBS-Basketballabteilung: „Klar gehen wir auf das Spielfeld, um zu gewinnen. Ein Sieg ist immer super. Wichtiger ist aber, dass wir Spaß haben und einfach Basketball spielen. Wir sind nicht ambitioniert aufzusteigen.“ Nach zwei Auftakterfolgen gegen den ASC Mainz II und in Heidesheim unterlagen die Saarländer am vergangenen Wochenende zu Hause der DJK Andernach knapp mit 77:80. „Das war sehr unnötig. Wenn du mit dem Kopf nicht dabei bist, dann geht das ganz schnell“, blickt Alazy zurück. In Denis Zubov, Eduard Wolf und Papa Diouf verfügen die Saarbrücker über drei Akteure, die in den drei Partien 44, 45 beziehungsweise 47 Punkte erzielten. Diese Ausgeglichenheit zeichne sie aus.
Beim TV Kirchheimbolanden kommen Center Lukas Ruther und Routinier Sven Radloff auf 42 und 38 Zähler. Die Truppe von Trainerin Eva Krause-Lott will nach zwei Niederlagen in Folge zurück in die Erfolgsspur. Der erste Oberligasieg der laufenden Saison vor heimischer Kulisse soll her. Um das zu schaffen, muss der TVK über die komplette Spielzeit eine konstant gute Leistung bringen. Zwei Viertel top und zwei Viertel sehr schwach, das reicht in der sechsthöchsten Basketball-Spielklasse nicht. Dies belegt die jüngste Vergangenheit.
Die beiden Kontrahenten kennen sich nicht – trafen wohl noch nie aufeinander. „Entsprechend können wir sie überhaupt nicht einschätzen. Ich weiß nur, dass Waldemar Nap mal dort gespielt hat. Aufsteiger sind gewöhnlich immer motiviert, daher dürfen wir sie nicht unterschätzen“, warnt Alazy. Der gebürtige TVKler Nap agiert übrigens auch in dieser Saison sehr erfolgreich für Zweitregionalaufsteiger DJK Nieder-Olm …