An Spannung war das Donnersberg-Duell in der Landesliga zwischen dem TV Kirchheimbolanden und BBC Fastbreakers Rockenhausen kaum zu überbieten. Erst in der Schlussminute konnten die Fastbreakers das Blatt zu ihren Gunsten wenden. Der TVK haderte mit seinen letzten Aktionen.
Hitzig und emotional endete die insgesamt sehr zerfahrene, von vielen Fouls und Schrittfehlern geprägte Partie zwischen dem TV Kirchheimbolanden und BBC Fastbreakers Rockenhausen am Samstagabend in der Sporthalle der Regionalen Schule mit 85:81 (41:43) für die Gäste. Knapp zwei Minute vor Schluss führte der TVK mit 78:74. Die Tendenz sprach für die Hausherren – so auch das Gefühl des Großteils der knapp 200 Besucher auf der erneut sehr gut gefüllten und stimmungsvollen Tribüne. Der BBC setzte alles auf eine Karte und suchte sein Glück in einer seiner Kernkompetenzen: dem Distanzwurf. Adam Pollard, mit 29 Punkten auch im vierten Spiel dieser Saison Tages-Top-Scorer, traf per Dreier zum 78:77. Im Gegenzug legte Lukas Jäger, der in seinem vorerst letzten Spiel mit seinen 13 Punkten seine Klasse immer wieder aufblitzen ließ, den Ball in die Reuse und stellte auf 80:77. Nun die wohl mitentscheidende Szene: Rockenhausens Lamine Mbodj (22 Punkte) egalisierte mit dem insgesamt achten Drei-Punkte-Wurf des BBC (80:80), und legte wenig später noch zwei Punkte nach. Die Gastgeber dagegen vollendeten ihre Angriffe in den letzten Sekunden zu überhastet. 85:81-Endstand. Fastbreakers-Forward Darius Sutton fühlte sich von den Heimfans provoziert und reagierte nach der Schlusssirene mit unsportlichen Gesten, die laut Schiedsrichter Alexander Leininger noch ein Nachspiel haben könnten. BBC-Coach Key-Juan Hardin verzichtete daraufhin auf die Feier mit dem eigenen mitgereisten Anhang und beorderte seine Truppe in die Kabine. Über 40 Minuten schenkten sich beide Teams nichts – keiner der beiden Kontrahenten konnte sich absetzen. Spannung pur für die vielen Beobachter. Die Referees Pfiffe überdurchschnittlich viele Fouls und Schrittfehler. Aus den 31 Mannschaftsfouls der Gäste ergaben sich 47 Freiwürfe für den TVK (30 Punkte). Die Bilanz der Fastbreakers bleibt nach vier Spieltage somit weiter makellos. Aufgrund der besseren Korbdifferenz steht allerdings Oberliga-Absteiger VT Zweibrücken ganz oben. Der TVK kassierte die zweite Saisonniederlage. Stimmen zum Spiel„Es war sehr knapp. Wir hätten durchaus gewinnen können. Trotzdem freue ich mich, dass ich immer mehr Vertrauen und Verantwortung bekomme und hoffe, dass ich diese auch in Zukunft gut umsetzen kann.“ Der erst 19-jährige TVK-Pointguard Philipp Reis, mit 20 Punkten bester Heimschütze. „Es war spannend und wir haben eigentlich auch gut gespielt. Die Stimmung in der Halle war super. Leider haben wir gegen Ende ein paar überhastete Abschlüsse gehabt und Rockenhausen im Gegenzug ihre Dreier getroffen.“ Kirchheimbolandens Routinier und Kapitän Sven Radloff. „Es war das erwartet schwere und harte Spiel. Der Gegner hat alles reingehauen, von Anfang bis Ende Intensität gezeigt und Druck auf uns ausgeübt. Das heimische Publikum war da. Es herrschte richtige Wettkampfatmosphäre. Zum Glück waren unsere Jungs der Herausforderung gewachsen und konnten mit der Energie mithalten und vor einer voll besetzten Halle spielen. Adam Pollard hat in der zweiten Halbzeit großartig Foulprobleme überwunden. Er war ein Katalysator für unsere Offensive. Ich bin stolz, dass meine Jungs in der Lage waren, trotz vieler Widrigkeiten und einem aufgeheizten Publikum durchzukommen. Es war ein tolles Spiel gegen einen starken Konkurrenten.“ BBC-Coach Key-Juan Hardin. „Mit unserer Leistung sind wir prinzipiell sehr zufrieden. Wir haben sehr gut zusammengespielt und hart gekämpft. Es waren dann kleine Fehler, die wir nicht ausbügeln konnten, wie Defensiv-Rebounds, die freien Pässe unter dem Korb und am Ende die Verteidigung der Dreier, die beim BBC plötzlich so gut gefallen sind. Alles in allem ein sehr schönes Spiel. Und vor der eigenen Heimkulisse mit so einer guten Stimmung und so super Fans – das sind einfach die besten Spiele, die man sich als Spieler wünschen kann. Da kommt zwischendurch Gänsehaut Feeling auf. Sehr schade nur, dass sich das Blatt am Ende gewendet hat.“ TVK-Center Lukas Ruther, der 14 Punkte markierte. „Zwei wilde Dreier und wir schließen zu überhastet ab. Ich finde nicht, dass die bessere Mannschaft gewonnen hat. Wir haben vor einer tollen Kulisse ein super Teambasketball gespielt. Es hat großen Spaß gemacht. So ein Derby ist total emotional. Das macht den Sport aus. Es ist schade, aber wir haben es selbst vergeigt. In den entscheidenden Momenten haben wir nicht richtig aufgeblockt.“ TVK-Trainerin Eva Krause-Lott.