Das pfälzische Saisonfinale wie aus dem Bilderbuch.

Der TV Kirchheimbolanden bietet bei der Pokalendrunde als perfekter Gastgeber mit toller Atmosphäre und großer Kulisse den perfekten Rahmen. Das Herrenteam sorgt dank starker Leistung und dem Gewinn des Pfalz-Potts fürs „Sahnehäubchen“.

Schon lange nicht mehr hatte das Top-Four-Finale solch einen großen Rahmen erlebt. Stephan Walch, der Vorsitzende des Basketballverbandes Pfalz, übertrieb nicht, als er von der besonderen Atmosphäre bei der Siegerehrung am Sonntagabend schwärmte. Dass die Herrenmannschaft des TV Kirchheimbolanden nach zwei ganz starken Vorstellungen im Halbfinale gegen den BBV Landau und Endspiel gegen die Gorillas Haßloch mit jeweils deutlichen Siegen Wein, Urkunden, Medaillen und vor allem den großen Pfalz-Pott von den Vorstandsmitgliedern des Basketballverbandes Pfalz unter großem Jubel der vielen Fans überreicht bekam, krönte für den Gastgeber nicht nur die pfälzische Pokalendrunde 2024, sondern auch die gesamte Saison.

Pott veredelt starke Saison

„Das ist einfach großartig. Die gute Stimmung hier. Die vielen Zuschauer und unsere Fans, die uns die ganze Landesliga-Runde über begleitet haben. Eine wirklich gute Runde, auch wenn es am Ende nicht zum Titelgewinn reichte. Umso schöner ist jetzt der Pokalsieg. Wir wollten unbedingt gewinnen und wir haben es geschafft. Dieser Pott macht jetzt aus dieser Saison noch etwas ganz Besonderes“, schwärmte Eva Krause-Lott. „Meine Jungs haben sich das verdient. Sie saugten förmlich die besondere Atmosphäre auf und boten eine Klasse-Leistung.“ Die langjährige TVK-Trainerin sprach, rief, gestikulierte, holte in unsicheren Phasen ihrer Mannschaft punktgenau Auszeiten, justierte neu und trieb an. Eva Krause-Lott gab zu jeder Zeit des Endspiels maximale Energie an der Seitenlinie – obwohl „eigentlich früh deutlich führten und bei aller überraschend großer Gegenwehr und frechem Offensiv-Basketball des unterklassigen Gegners aus Haßloch früh die Weichen auf Pfalzpokalsieg standen. Dennoch war sie noch lange nach Abpfiff nicht auf Ruhepuls-Niveau angekommen. Ein echtes Energiebündel eben, aber auch für alle im TVK-Team großes Vorbild. „Ich bin mittlerweile acht Jahre Trainerin von dieser duften Truppe“, erzählte Eva Krause-Lott und fügt mit Augenzwinkern dazu: „Und denke noch lange nicht aufzuhören – weil´s einfach Spaß macht!“

TVK-Talente trumpfen auf

Richtig Spaß hatten auch „Kibos“ Jungstars. Wie Lukas Jäger, der einen „Sahnetag“ im Finale erwischte und mit 23 Treffern zum erfolgreichsten TVK-Korbjäger avancierte. Extrem agil, schnell, nicht zu stoppen – dazu noch extrem treffsicher. Mit einem „goldenen Händchen“ lochte er einige Distanzwürfe, teils auch jenseits der 6,75-Meter-Marke, in die Haßlocher Reuse. „Das war noch einmal ein richtig gutes Spiel von uns. Ein Highlight zum Saisonabschluss“, berichtete Jäger. „Dass wir die Meisterschaft nicht holten, ist schade. Doch heute machte es nochmals richtig Spaß. Mit einer ganz tollen Stimmung.“ Aus dem Strahlen kam auch Philipp Reis (18 Punkte) nicht heraus. 2023 roch er als stärkster TVK-Akteur bereits am Coup im Cup. Nach der letztjährigen Finalniederlage gegen Oberliga-Aufsteiger Zweibrücken hatte das große TVK-Talent heuer entscheidenden Anteil am Pokaltriumph. Reis, ein richtiger Wirbelwind auf den Außenbahnen, mit einem Höllenantritt und dem Mut, auch gegen zwei Köpfe größere Gegenspieler zum Korb zu ziehen. Besondere Markenzeichen: Die hohe Korbgefahr aus der weiten Distanz und seine enorm ausgeprägte Gier nach Treffern! „Das hat heute richtig gut funktioniert gegen die Ganzfeldpresse der Gorillas. Mit schnellen Pässen haben wir sie einfach ausgehebelt und schnell den Ball nach vorne gebracht. Das war ein sauberes Spiel von uns. Und ein richtig toller Saisonabschluss“, sagte Reis. „Wir haben eine Super-Team-Chemie, echt eine gute Stimmung in unserer Mannschaft. Richtig stark hier!“

Sekt auch ohne Sieg

Eigentlich nichts zu feiern hatten die Korbjägerinnen des TV Kirchheimbolanden. Sie unterlagen im Halbfinale klar dem BBV Landau, verpassten deutlich die angestrebte Sensation. Dennoch war kein Platz für schlechte Stimmung – dafür war der höherklassige Gegner einfach effizienter in allen Bereichen. Es gab trotz der Niederlage einen wichtigen Grund zum Feiern: Caroline Glaß hängt ihre Basketballstiefel an den Nagel. 30 Jahre spielte sie im Damenteam. „Jetzt ist Schluss. Irgendwann ist´s mal gut“, sagte die eingefleischte TVK-Korbjägerin, die zusätzlich schon 25 Jahre die Basketball-Geschäftsstelle verantwortet und diese Aufgabe auch weiter behält. „Natürlich hätte ich mich gerne mit einem Sieg verabschiedet. Wir standen aber im Halbfinale voll neben uns“, meinte Glaß. „Da ist einfach nichts reingefallen. Katastrophale Trefferausbeute.“ Trainer Sven Radloff nickte und schmunzelte: „Wir erzielten 25 Punkte – damit kommt man nicht weit.“ Neben Glaß´ kleiner „Abschiedsparty“ von der aktiven Laufbahn samstagabends ging es auch am Sonntag für viele Korbjägerinnen nach dem großen Herren-Triumph noch in die Turmschänke zur gemeinsamen Pokalfeier. Früher wie heute: Die TVK-Familie bewegt, zieht an einem Strang und feiert in der „dritten Halbzeit“ auch Erfolge zusammen!

Bilanz Top-Four-Finale

Halbfinale Damen

TV Kirchheimbolanden – BBV Landau 25:48

1. FC Kaiserslautern 2 – TSG Maxdorf 60:43

Halbfinale Herren:

SG Ludwigshafen/Frankenthal – BBV Gorillas Haßloch 73:84

TV Kirchheimbolanden – BBV Landau 82:51

Finale Damen

BBV Landau – 1. FC Kaiserslautern II 57:75

Finale Herren

TV Kirchheimbolanden – BBV Gorillas Haßloch 91:69