Ereignisreiche Wochen für die TVK Herren

Nach turbulenten und erfolgreichen Meisterschaftsspielen wollen die Herren des TV Kirchheimbolanden auch im Pokal erfolgreich sein. Es winkt das Top-Four-Finale im Pfalz-Pokal. Ins neue Jahr startet der TVK als Landesliga-Primus, und was ihn heuer so gefährlich macht.

Ein vergeblicher Protest nach dem Donnersberg-Derby, ein Sieg nach Verlängerung im Spitzenspiel, ein erfolgreicher Rückrundenauftakt und jetzt zum Jahresabschluss große Pläne im Pfalz-Pokal: Beim TV Kirchheimbolanden geht’s in der Vorweihnachtszeit bewegt statt besinnlich zu. Die turbulenten Wochen will der TVK mit einem Erfolg im Pokal-Viertelfinale bei der TS Germersheim im letzten Spiel des Jahres krönen (Samstag, 19 Uhr).

Heiß auf Pokalendrunde

„Ich selbst bin als Schiedsrichter-Coach am Samstag in der Regionalliga im Einsatz, doch das Team wird weitestgehend komplett in die Südpfalz reisen. Wir sind ehrgeizig, nehmen die Pokalaufgabe sehr ernst und schenken überhaupt nichts ab“, erzählt Eva Krause-Lott, die Trainerin des TV Kirchheimbolanden. „Wir waren im Frühjahr bereits in der Pokalendrunde und wollen auch 2024 ins Top-Four-Finale einziehen.“ Die Niederlage im Donnersberg-Duell Ende November schmerzte – es war die erste Saisonniederlage des Turnvereins in dieser Saison. Wichtig war aber die direkte Reaktion im entscheidenden Moment. Das Gipfeltreffen der beiden Liga-Giganten zwischen dem TVK und dem VfL Bad Kreuznach hielt, was es versprach: Eine packende und punktereiche Partie, hochintensiv in den Zweikämpfen, umkämpft, lange mit schnellen Spielzügen und tollen Treffern, vom TVK gut im Griff und dennoch spannend bis zum Schluss.

Nach ausgeglichenem Beginn (22:22, 10. Minute) starteten die Krause-Lott-Schützlinge vor dem Seitenwechsel zunächst scheinbar auf die Siegerstraße durch. Doch der deutliche Pausenvorsprung schmolz im weiteren Spielverlauf. Die Nahestädter zeigten Moral und gestalteten das hochklassige Spitzenspiel wieder offen.

TVK träumt vom Double

Nach einem 82:82 ging es in die Nachspielzeit. „Da haben wir uns echt dämlich angestellt. Wir führten bereits im dritten Viertel mit knapp zwanzig Zählern Differenz und gaben die Führung nochmals ab. Selbst sieben Sekunden vor Schluss lagen wir bei eigenem Ballbesitz mit zwei Punkten vorne. Doch mit einem Ballverlust schenkten wir dem VfL einen Eins-gegen-Null-Korbleger und damit die Verlängerung“, bekommt Eva Krause-Lott noch zwei Wochen später Gänsehaut von der unfassbaren Dramatik in der Schlussphase.

Die Fans kamen jedenfalls voll auf ihre Kosten – mit Spannung bis auf dem Siedepunkt und dem wichtigen Sieg im Schlüsselspiel. „Zum Glück haben wir direkt eine Reaktion in der Nachspielzeit gezeigt, meist mit zwei bis vier Punkten geführt. Am Ende sind wir dann ganz cool an der Freiwurflinie geblieben. Drei von vier Versuchen saßen in der Kreuznacher Reuse, auch Lukas Ruther erzielte einen ganz wichtigen Treffer“, berichtet Eva Krause-Lott .

Der Star ist das Team

Das Erfolgserlebnis im direkten Duell der beiden Titelanwärter, ein ganz wichtiger Sieg, bringt den Kreisstädtern einen kleinen Vorteil – doch die Entscheidung in der Meisterschaft und um den Oberliga-Aufstieg wird wahrscheinlich erst am letzten Spieltag im Rückspiel in Bad Kreuznach fallen. So ausgeglichen die Liga an der Tabellenspitze mit dem TVK, dem VfL und den Fastbreakers aus Rockenhausen sich aktuell zeigt, läuft alles auf den großen Showdown hinaus.

Weniger elektrisierend als das dramatische Hinrundenfinale verlief der Rückrundenauftakt am letzten Wochenende: Souverän mit 86:46 (37:23) gewann der TVK gegen den Tabellenletzten BBV Landau. Philipp Reis war mit 34 Treffern überragender Akteur an dem Abend – das Eigengewächs sowie Christoph Flachs (15) und Tom Dreyer (12) zeigten großen Korbhunger und gefielen als Solisten mit hoher Trefferquote.

Eine Woche zuvor war es die große Ausgeglichenheit – ein ganz „großes Pfund“ diese Runde beim TVK – mit einer starken Teamleistung, die die wichtigen Punkte gegen den VfL Bad Kreuznach sicherte. Mit Topscorer Sven Radloff (26 Punkte), Tom Dreyer (16), Heiner Thauern (13), Philipp Reis (11), Christoph Flachs (10), Lukas Ruther (9) und Lukas Jäger (9) schossen gleich sieben Spieler scharf!