Den Titelgewinn in der Basketball-Landesliga 2 hat die Damenmannschaft des TV Kirchheimbolanden jetzt plötzlich wieder in der eigenen Hand. Dabei war doch vor einer Woche nach der Niederlage im direkten Duell beim Spitzenreiter DJK Nieder-Olm II die Chance auf die Meisterschaft und den Aufstieg eigentlich ganz weit weg. Was ist passiert, dass der TVK wieder auf das späte Happyend hoffen darf?
Nach dem Sieg im Schlüsselspiel, dem eigentlich vorweg genommenen Endspiel, hatten die Rheinhessinnen vier Punkte Vorsprung vor dem TVK. Ein Sieg in ihrem letzten Spiel am Sonntag in Oppenheim hätte den Titelgewinn für Nieder-Olm bedeutet, noch bevor die Korbjägerinnen aus der Kleinen Residenz selbst die Runde hätten abschließen können.
Doch es kam anders. In einem in den letzten Minuten nicht zu überbietenden Krimi, der für die DJK zum Drama wurde, gewann der TV Oppenheim 66:65 – die zweite Saisonniederlage für die Nieder-Olmer Oberliga-Reserve. Damit liegt die DJK nach Minuspunkten wieder gleichauf mit den TVK-Mädels.
Während für „Kibos“ härtesten Rivalen die Saison bereits vorbei ist, stehen für den Turnverein noch zwei Begegnungen auf dem Programm. Mit einer aus DJK-Sicht nicht zu toppenden Brisanz, da Nieder-Olm als Tabellenführer jetzt nur noch Zuschauer ist: Gewinnt die Mannschaft um Trainer Lennart Vatter die beiden noch offenen Spiele am Samstag (18 Uhr) beim Tabellenfünften TV Clausen und eine Woche später beim DJK-Bezwinger in Oppenheim, ziehen die Kreisstädterinnen nach Punkten gleich mit Nieder-Olm.
Bei solch einem Wimpernschlag-Finale würde der TVK auf den letzten Drücker auf den ersten Platz springen und die Meisterschaft gewinnen, da der bessere direkte Vergleich (2:2 Wertungspunkte, 105:87 Korbpunkte, plus 18) dann für die Vatter-Schützlinge sprechen würde. Spannender kann kein Saisonfinale inszeniert werden – der TVK hat den großen Triumph jetzt wieder in der eigenen Hand.
Große Personalsorgen
Sind „Kibos“ Korbjägerinnen überhaupt bereit für die neue, unverhoffte Chance im Titelrennen? „Wir haben bislang eine gute Saison gespielt. Mit unserer Gruppe ist alles möglich. Es wird jetzt noch einmal richtig spannend. Das hätte ich nicht gedacht, dass Nieder-Olm in Oppenheim verliert – wo doch die DJK alle Trümpfe auf der Hand hatte“, sagt Lennart Vatter, der sich über die zweite Chance freut. „Ohne jetzt schon ans letzte Spiel zu denken, ist mir nach dem letzten schwachen Auftritt zuerst einmal besonders wichtig, dass wir uns in beiden Partien geschlossen als Einheit präsentieren. Das ist die Basis, um erfolgreich zu sein.“ Die Voraussetzungen für das große Saisonfinale sind allerdings nicht optimal – den TVK plagen großen Personalsorgen. „Wir können nicht in Bestbesetzung antreten. Emma Bauer ist umgeknickt und wird am nächsten Wochenende nicht auflaufen können. Auch Judith Zumstein ist gegen Clausen verhindert wegen einer Schiedsrichter-Fortbildung“, erklärt Vatter das TVK-Handicap. „Zudem fehlen uns die Routiniers Eva Krause Lott und Jessica Bauer. Dennoch habe ich großes Vertrauen in unseren Kader. Wir sind ein klasse Team mit guter Stimmung und einem starken Zusammenhalt. Wenn die Einstellung stimmt, werden wir’s packen.“