Der Korb schien wie vernagelt und der Gegner war zu stark und routiniert, um aus „unserer grottenschlechten ersten Halbzeit“, wie es Coach Eva Krause-Lott ausdrückte, kein Kapital zu schlagen. Der TV Kirchheimbolanden verlor daheim 55:70 (17:42) gegen den MJC Trier.
Nur 17 Punkte in 20 Minuten und satte 25 Zähler Rückstand: Bereits zur Pause stand am Samstagabend mehr oder weniger fest, dass Oberliga-Aufsteiger TV Kirchheimbolanden nach dem Auftakterfolg bei der SG Ensdorf seine Heimpartie gegen abgezockte Moselstädter verlieren würde. Denn die Trierer trumpften mit Fastbreaks, Korblegern oder Drei-Punkte-Würfen munter auf.
Der wesentlich fitter wirkende MJC Trier, selbst ernannter Aufstiegsanwärter, überrannte die Gastgeber. „Das war nichts. Wir haben die ersten zwei Viertel dermaßen vergeigt und uns somit insgesamt unter Wert verkauft“, resümierte Krause-Lott. Die TVK-Trainerin, die auf Leistungsträger Heiner Thauern (Probleme mit der Achillessehne) verzichten musste, betonte aber auch: „17 Punkte sind zwar schon dramatisch wenig, aber wir lassen den Kopf nicht hängen und verfallen jetzt nicht in Depressionen.“ Umstellung geht auf
Immerhin: Die Umstellung auf 3:2-Zonenverteidigung im zweiten Durchgang fruchtete. Die Hausherren warfen nun alles in die Waagschale, präsentierten sich griffiger, konzentrierter und zielstrebiger – und holten wesentlich mehr Rebounds. Der Leistungsumschwung lag allen voran auch an Simeon Jung, der das Spiel hinten und vorne forcierte und mit 13 Punkten zum Topscorer seines Teams avancierte. Durch ein 22:13 im dritten und einen 16:15-Teilerfolg im letzten Viertel korrigierten die Kreisstädter das Endergebnis zumindest auf 55:70.
Die Rückkehr der guten Laune
Center Lukas Ruther, der selbst neun Punkte beisteuerte, sprach von einer entsprechend geknickten Stimmung in der Kabine während der Pause: „Nach der Halbzeit konnten wir ordentlich aufholen. Die Umstellung auf Zonenverteidigung hat extrem gut getan.“ Spätestens als die Zuschauer wieder mitfieberten, sei auch der Spaß zurück gekommen, in der Heimat wieder Basketball zu spielen.
Neben Jung punktete Tom Dreyer (11) bei Kirchheimbolanden zweistellig. Sven Radloff, vergangene Woche noch Matchwinner, blieb blass. Überhaupt versenkte der TVK gegen Trier keinen einzigen Distanz-Wurf. Auch die Freiwurfquote von knapp unter 50 Prozent passte nicht. Schon am Samstag gibt es die Gelegenheit, es wieder besser zu machen: Dann reisen die Schützlinge von Krause-Lott ins saarländischen Illingen. Die stehen nach zwei Spielen einen Platz hinter dem Sechsten TV Kirchheimbolanden, haben aber gleich viele Punkte erspielt.
TV Kirchheimbolanden: Jung (13), Dreyer (11), Ruther (9), Kopcan (6), Weinsheimer (6), Braun (5), Noll (3), Radloff (2), Bauer, Jäger, Reis, Vatter