Donnersbergduell in der Landesliga

Die Korbjäger aus Rockenhausen und Kirchheimbolanden zählen seit Jahrzehnten zu den pfälzischen Basketball-Hochburgen. Direkte Donnersberg-Duelle hatten stets besondere Brisanz – so wie früher in der Basketball-Oberliga oder auch heuer in der Landesliga Rheinhessen-Pfalz. Am Samstag ist wieder so ein „Basketball-Festtag“, da treffen abends um 19.30 Uhr die Lokalrivalen in der Rockenhausener Realschulhalle aufeinander.

Die nordpfälzischen Teams blicken auf unterschiedliche Entwicklungen in den letzten Wochen. Die Fastbreakers sammelten fleißig Bigpoints in Schlüsselspielen – vor Weihnachten beim Rivalen SC Lerchenberg und letzten Samstag beim zweiten Widersacher, dem TV Bad Bergzabern II. Die Truppe um Trainer Charles Stanley schüttelte damit die Konkurrenz im Kampf um die Meisterschaft ab. Lagen die Clubs vor Weihnachten noch gleichauf an der Tabellenspitze, so trennen die Mannschaften jetzt bereits vier Punkte. Weiteres Plus: Rockenhausen hat ein Spiel weniger und jeweils den besseren direkten Vergleich. Da kann eigentlich nichts mehr anbrennen im Titelrennen – der direkte Wiederaufstieg in die Oberliga ist greifbar nahe. Drei Spiele mehr als Bergzabern und Lerchenberg müssten die BBC-Cracks verlieren – das ist bei den bisherigen souveränen Auftritten der Fastbreakers allenfalls Theorie. Auch wenn die Stanley-Schützlinge sich Ausrutscher erlauben können auf dem Weg zur Meisterschaft – im Donnersberg-Duell am Samstagabend soll das nicht passieren. So souverän wie das BBC-Team das Hinspiel in der Kleinen Residenz gewann, genau so deutlich wollen Stanley & Co. auch das Rückspiel dominieren. „Wir haben die ganze Saison die gleiche Truppe beisammen. Da ist eine homogene Einheit entstanden, die Jungs feuern sich gegenseitig an, es herrscht eine tolle Stimmung“, sagt Jürgen Manz im Gespräch mit der RHEINPFALZ. „Es kommt deshalb auch nicht von ungefähr, dass wir diese Runde so stabil in der Verteidigung sind. Das konnte man uns in den letzten Jahren nicht immer nachsagen.“ Die Ausgeglichenheit sei ein besonderer Trumpf im Ärmel, von fast allen Positionen entwickeln die Ährenstädter große Korbgefahr. Das mache den Basketballclub so stark, meint Manz.

Die BBC-Basketballer haben nach den jüngsten Erfolgen eine breite Brust. Es wird schwer für den TVK, ernsthaft Paroli zu bieten – entgegengesetzt hat das Team um Trainerin Eva Krause-Lott die letzten Wochen erlebt. Den letzten Sieg feierten die Kreisstädter am 25. November. Danach folgten drei Niederlagen in Zweibrücken und Nieder-Ingelheim sowie im neuen Jahr gegen den 1. FC Kaiserslautern II. Das Selbstvertrauen ist nach starkem Saisonstart angeknackst. „Kibos“ Korbjäger rutschten von einem zeitweise dritten Platz auf nun Rang sechs ab. Die Krause-Lott-Schützlinge haben wieder Kontakt zu den Abstiegsplätzen aufgenommen. Noch ein oder zwei Niederlagen und die Situation könnte im Abstiegskampf noch einmal höchst brisant werden für den Aufsteiger aus der Kleinen Residenz. Punkte verschenken kann der Turnverein keine mehr und will dies auch nicht im Derby. John Caldwell (273 Punkte) ist aktuell das „Non-plus-ultra“ in der Landesliga. Rockenhausens bester Werfer ist auch erfolgreichster Landesliga-Korbjäger. Entscheidet das Drei-Punkte-Ass das Derby für die Fastbreakers oder kann TVK-Eigengewächs Lukas Ruther (220), der drittbeste Landesliga-Punktesammler, dem Donnersberg-Duell seinen Stempel aufdrücken? Tracey Murray, Rabosky Tanner, Philipp Hollmann und Jürgen Manz sind auf Rockenhausener Seite genauso wichtige Leistungsträger wie beim TVK Sven Radloff, Heiner Thauern oder Kevin Salifu, die entscheidende Impulse setzen können. Starke Typen gibt es am Samstagabend reichlich am Fuße des Donnersbergs, wenn die beiden Pfälzer Basketball-Hochburgen aufeinandertreffen…