Der TV Kirchheimbolanden spielt eine starke Landesliga-Saison. Großen Anteil daran hat der erfahrene Sven Radloff. Am Dienstag (19 Uhr, Regionale Schule) steht die Nachholpartie gegen die TS Germersheim an.
Sich den mittlerweile 46-jährigen Sven Radloff in einem anderen Trikot vorzustellen, als im grünen Jersey „seines“ TVK, dürfte für Kenner der Szene befremdlich anmuten. Seit seinem achten Lebensjahr eifert der Vater dreier Söhne den großen Stars der amerikanischen NBA nach. Damals wie heute schnürte er die Schuhe für den TV Kirchheimbolanden, seit 38 Jahren also.
„Mittlerweile bin ich schon so alt, dass ich mit meinem ältesten Sohn Philipp zusammen spiele“, kann er sich ein Schmunzeln nicht verkneifen. Ans Aufhören denke er deshalb aber noch lange nicht. Der Gymnasiallehrer für Sport und Mathematik fühlt sich viel zu wohl innerhalb der vor allem altersmäßig bunt gemischten Mannschaft. Genau wie seine Kollegen Ludwig Weinsheimer und Christoph Flachs ist er sich sicher: „Die Mischung zwischen den jungen Wilden und den alten Hasen passt super. Es macht unheimlich viel Spaß und die Stimmung ist hervorragend.“
Seine Trainerin Eva Krause-Lott findet über den Vater dreier Söhne ausschließlich anerkennende Worte: „Sven ist in vielen Gesichtspunkten unheimlich wichtig. Er ist immer da und absolut zuverlässig. Er ist keiner der laut wird, aber dennoch ein Führungsspieler. Vor allem die Jungen können sich an ihm orientieren.“ Lediglich bei der vergangenen Partie in Landau verließen ihn laut der Übungsleiterin die Fähigkeiten in seiner Paradedisziplin, seinem außergewöhnlich guten Distanzwurf. Dafür punktete Tom Dreyer 28-fach. Auf beide wird es auch im Nachholspiel wieder ankommen. Rein statistisch steht am Dienstag um 19 Uhr für die TVK-Basketballer das leichteste Spiel der kommenden Wochen auf dem Programm. Lediglich zwei Punkte aus zehn Spielen weisen die Jungs der Turnerschaft Germersheim auf. „Im Anschluss geht es gegen die Towers Speyer/Schifferstadt, gegen Zweibrücken, Mainz und Rockenhausen. Nur eins dieser Spiele bestreiten wir zuhause. Danach sind wir schlauer“, geht der Blick des Routiniers bereits auf das Hammer-Programm der TVK-Korbjäger voraus.
Doch der in Kirchheimbolanden wohnende Lehrer ist schon zu lange im Geschäft, um den kommenden Gegner ob der schlechten Tabellenplatzierung zu unterschätzen: „Wir dürfen uns keinen Ausrutscher erlauben. Wir tun gut daran, keinen Gegner zu unterschätzen“, sagt er. Diese Einstellung dürfte Radloffs Trainerin wieder einmal gefallen. Übrigens: Ein Nichtaufstieg wäre für Radloff dann in Ordnung, wenn das Team weiter so gut spiele wie bisher. „Falls es dann ein anderes Team schafft, vor uns zu stehen, dann hat es sich das verdient“, erklärt er.