Das prestigeträchtige Derby der beiden ranghöchsten Teams im Donnersbergkreis bot viel Spannung. Vor rund 150 mitfiebernden Zuschauern fügte der gastgebende TV Kirchheimbolanden in diesem Landesligaduell dem BBC Fastbreakers Rockenhausen mit 83:77 (39:39) die erste Niederlage zu.
Die Partie: beide Teams absolut auf Augenhöhe. Der Punkteabstand: nie größer als sechs Zähler. Gäste-Jungspieler Etienne Manz glich eine Minute vor Ablauf der Spielzeit mit zwei Freiwürfen zum 75:75 aus. Die Crunchtime dieses nicht glänzenden, aber doch wie gewohnt äußerst packenden Duells war spätestens jetzt angerichtet.
Nachdem TVK-Regisseur Christoph Flachs zum 79:77 getroffen hatte, versemmelte Manz dann zweimal von der Freiwurflinie aus. Philipp Reis erzielte dagegen mit zwei Aktionen vier Punkte und sorgte so für den umjubelten 83:77-Derbytriumph. Somit avancierte das Eigengewächs zum Matchwinner. Sein Team agierte gerade in der heißen Endphase cleverer – Stichwort kühler Kopf – und wirkte in Bezug auf die zweiten Bälle fokussierter.„Insgesamt haben wir uns in zu viele Einzelaktionen verstrickt, zu wenig den Ball laufen lassen und zu wenig Rebounds geholt. Wir hatten heute auch keinen, der das Spiel zu ordnen wusste“, konstatierte ein enttäuschter BBC-Coach Key-Juan Hardin. Den Kirchheimbolandern gelang es, BBC-Topscorer und Rian Cripe per Box-and-One-Verteidigung über weite Strecken in Schach zu halten. Der erst 20-jährige Neuzugang, der zuvor in vier Spielen 124 Punkte markiert hatte, kam am Samstag „nur“ auf 23 Zähler und ärgerte sich über „viele Fehler und die fehlende Chemie. Heute haben wir die Qualität vermissen lassen, Situationen zielführend auszuspielen.“ Verzichten mussten Cripe und Co. auf ihren zweiten Topscorer, auf Jaeden Lewis, der kurzfristig verreiste. Körperlich überlegen Einen zur Freude von TVK-Trainerin Eva Krause-Lott „super Job“ erledigten die einheimischen Center Ludwig Weinsheimer, Tom Dreyer und Rückkehrer Lukas Ruther unter beiden Körben. Der effektiven Reboundarbeit setzten sie zusammen 46 Punkte drauf und spielten damit ihre körperliche Überlegenheit aus.Rockenhausen konnte in Kaleb Zellars lediglich einen groß gewachsenen Akteur aufbieten. „Auch unsere kleinen Spieler haben gut gepunktet. Es war wie erwartet schwer, und wir haben nicht alles, aber viel richtig gemacht. Ein Lob auch an die Zuschauer, die Stimmung war geil“, freute sich Krause-Lott. Unter den rund 150 Zuschauern befand sich nahezu die komplette Jugendabteilung des Turnvereins, aber auch gut 40 Anhänger aus Rockenhausen.Unter Beobachtung „Für uns gilt es, mehr zusammenzuwachsen, die Teamchemie zu verbessern. Das geht nur durch Training und Spielpraxis“, betont Hardin, dessen Mannschaft in der Halle von der neuen Zweibrücker Trainerin und ehemaligen slowakischen Bundesligaspielerin Gabriela Chnapkova beobachtet wurde. Die Westpfälzer gastieren am Sonntag in der Ährenstadt.Durch den Kirchheimbolander Triumph über Rockenhausen stehen nun gleich fünf Vereine eng beieinander ganz oben, oder wie es der ehemalige Fußball-Nationaltrainer Berti Vogts ausdrücken würde: „Die Breite an der Spitze ist dichter geworden.
Weinsheimer (21 Punkte), Dreyer (21), Flachs (9), Reis (8), Radloff (7), Noll (6), Ruther (4), Braun (4), Jäger (3), Vatter