Die Korbjäger des TV Kirchheimbolanden peilen den dritten Sieg im dritten Spiel an. Am Samstag sind die Towers Speyer/Schifferstadt zu Gast. Dabei kann Trainerin Eva Krause-Lott auf den zweitligaerfahrenen Christoph Flachs zählen. Nach langer Leidenszeit ist er zurück in seinem Heimatverein und fühlt sich dort besonders wohl.
„Die beiden ersten Spiele haben wir gewonnen, aber es war noch etwas holprig“, sagt Christoph Flachs mit einem schelmischen Lächeln. Dass er selbst wieder Teil dieses Teams ist, in dem er sich „pudelwohl“ fühlt, war vor einigen Jahren nicht absehbar. Auch weil der heute 29-Jährige sportlich mehr Potenzial hatte, als dass die Spielklasse des TVK seinen Ansprüchen genügt hätte. Der Point Guard wechselte 2014 nach Speyer in die Zweite Liga. Der Plan, sein Wirtschaftswissenschaftsstudium zu beenden und im Anschluss auszuloten, wie hoch es ihn auf der Basketball-Karriereleiter führen würde, ging nur teilweise auf.Den ersten Teil, den des Studiums, setzte Flachs um. Heute ist der gebürtige und heimatverbundene Kirchheimbolandener selbstständig in der Finanzberatungsbranche tätig. Dass es mit der ganz großen Basketballkarriere nicht klappte, lag aber weniger an mangelndem Talent. Noch in seiner Zweitligazeit brach ein Stück seines Wadenbeins ab. Daraus resultierte ein Knorpelschaden und eine lange Leidensgeschichte. Vier Operationen folgten, ein Jahr lang musste der sonst so aktive Flachs auf Krücken gehen. Schmerzen hat er noch heute. „Sich mit der Verletzung abzufinden, war anfangs wirklich schwierig. Meine sportliche Identifikation, die ich bis dahin so sehr ausgelebt habe, war von jetzt auf gleich weg“, resümiert der ehemalige Schüler des Nordpfalzgymnasiums.Rückkehr zu den Wurzeln Über vier Jahre war an Basketball nicht zu denken. Erst in den vergangenen Monaten war das Bein soweit stabilisiert, dass in ihm der Gedanke reifte, noch mal aufs Parkett zurückzukehren. Dass dies beim TV Kirchheimbolanden, bei dem Flachs auch in der Jugend spielte, sein sollte, war schnell klar. „Wir sind eine coole Truppe und ein richtig lustiger Haufen. Einige von der ganz alten Mannschaft, wie Sebastian Bungert, sind auch wieder zurückgekommen. Heiner Thauern ist mein Trauzeuge und ich seiner, es ist einfach eine geile Clique und wir haben alle Spaß zusammen“, schwärmt der werdende Vater von seinem Team. Das Flachs für Trainerin Eva Krause-Lott aber nicht nur in Sachen Spaß und Lockerheit ein Gewinn ist, zeigte er bereits in den vergangenen Partien. Bei beiden Siegen des TV Kirchheimbolanden erzielte er die drittmeisten Punkte seines Teams und bestimmte durch kluge Pässe und mit starker Technik das Spielgeschehen. „Mir geht es nicht mehr darum, die meisten Punkte zu erzielen. Mittlerweile ist es mir wichtiger, meine Erfahrung an die jüngeren Spieler weiterzugeben und auf dem Spielfeld das Zepter in die Hand zu nehmen“, beschreibt er seine Rolle innerhalb der Mannschaft.Der Aufstieg ist ein Thema Das Potenzial seiner Mannschaft jedenfalls schätzt Flachs stark genug ein, um ein Wörtchen um den Aufstieg mitzusprechen. Doch nicht nur sportlich läuft es beim Finanzberater. Zusammen mit seiner Frau kaufte er vor der Corona-Pandemie ein Haus in seiner Heimatstadt Kirchheimbolanden. Außerdem erwarten die beiden ihr erstes Kind. „Unser erstes Kind und die Rückkehr zum Basketball sind zwei Faktoren, die mein Leben bereichern werden, ich freue mich auf das was kommt.“ Mit einem Sieg gegen die Towers Speyer/Schifferstadt könnte die Stimmung beim TVK und bei Flachs wohl noch besser werden, als sie ohnehin schon ist.Info Der TV Kirchheimbolanden hat am Samstag, 18 Uhr, ein Heimspiel in der Landesliga Rheinhessen-Pfalz gegen die SG Towers Speyer/Schifferstadt. Spielort ist die Regionale Schule.