Wieso die TVK-Damen nicht spielen, obwohl der Verband sein Einverständnis gegeben hat
Die Korbjägerinnen des TV Kirchheimbolanden hätten in der Basketball-Landesliga Rheinhessen-Pfalz 2 am vergangenen Samstag gegen die SG TSG Deidesheim/Neustadt gespielt. Der Verband hatte das Okay für Spiele unter 2G-plus-Regelung gegeben. Doch die Partie wurde kurzfristig abgesetzt. Was ist passiert?
So hatte doch gerade am späten Donnerstagabend der Vorstand des Basketballverbandes Rheinland-Pfalz (BVRP) beschlossen, dass trotz aktueller Zuspitzung in der Corona-Pandemie und der seit 4. Dezember von der Landesregierung beschlossenen verschärften 2G-plus-Regel der Meisterschaftsbetrieb in den überregionalen rheinland-pfälzischen Spielklassen (Oberligen und Landesligen) fortgeführt werden solle, solange das gesetzlich möglich sei.
Der BVRP traf diese Entscheidung abweichend zum Beschluss des Basketballverbandes Pfalz, der am Donnerstag in seinem Gremium entschied, die Spielrunden aller pfälzischen Spielklassen ab Bezirksliga und darunter sowie alle Jugendrunden im Bezirk Pfalz bis auf Weiteres stillzulegen. Während also die zweite Mannschaft des TV Kirchheimbolanden in der A-Klasse und auch alle Jugendteams des TVK und BBC Fastbreakers Rockenhausen vorerst keine Basketballspiele austragen, hätte die Damenmannschaft des TV in eigener Halle gegen das Weinstraßenteam spielen müssen.
Kontaktperson beim Gegner
„Im Neustadter Team gab es vergangene Woche einen Corona-Kontakt. Darüber hinaus standen der Spielgemeinschaft nur ganz wenige Korbjägerinnen zur Verfügung. Wir hätten zwar mit zwölf Spielerinnen in voller Stärke antreten können – aufgrund der Situation und auch der Unsicherheit bei vielen, haben wir gemeinsam mit der SG TSG Deidesheim/Neustadt die Entscheidung getroffen, nicht zu spielen“, informierte TVK-Trainer Lennart Vatter über die kurzfristige Absage. „Das war mit den aktuellen Rahmenbedingungen eine vernünftige Entscheidung. Die Gesundheit und Sicherheit für alle Beteiligten hat oberste Priorität.“ Gemeinsam mit dem gegnerischen Team habe sich der TVK geeinigt, die Begegnung zu verlegen und an einem anderen Termin mit besseren Voraussetzungen neu anzusetzen. Wie Vatter verrät, habe der TV Clausen als nächster Heimspielgegner zum Rückrundenauftakt (terminiert für 11. Dezember) bereits beim TVK abgesagt. „Damit haben wir dieses Jahr keine Spiele mehr“, sagt der TVK-Coach. Der Jahresauftakt 2022 steht am 22. Januar in der Kleinen Residenz gegen den ungeschlagenen Tabellenführer Eintracht Lambsheim an.
Spielleiter hat viel zu tun
Nach der BVRP-Entscheidung, die Spielrunden vorerst weiter laufen zu lassen, stand am Freitag das Telefon von Spielleiter Peter Poreba (Wörth) nicht mehr still. Es gebe zwei Strömungen, wie er berichtet. Vereine, die die Auflagen mit hoher Akribie einhalten und alles dafür tun, um weiter spielen zu können. Aber auch viele Vereine, die sich mindestens bis Weihnachten eine Spielpause gewünscht hätten. „Ich bin Spielleiter, kein Arzt. In der Corona-Zeit kann ich nicht abschätzen, ob es sich bei den vielen Ausfällen in den Mannschaften um eine mögliche Virus-Variante oder nur um eine Erkältung handelt. Hier ist in diesen sehr angespannten, ernsten Zeiten Fingerspitzengefühl von mir als Spielleiter gefragt. Ich werde alle Anliegen und Absagen sehr sensibel behandeln“, erklärte Poreba aufAnfrage.
„Der Antrag auf Verlegung des kommenden Damen-Landesligaspiels des TV Kirchheimbolanden gegen TV Clausen ist am 4. Dezember und damit rechtzeitig bei mir eingegangen. Das Spiel wird verlegt. Bei der Partie des TVK gegen Deidesheim/Neustadt liegt ein Verlegungsantrag vom 3. Dezember vor. Das war gemäß den Statuten nicht rechtzeitig.“ Da sich jedoch beide Mannschaften auf die Verlegung geeinigt hätten und er die Beweggründe gut nachvollziehen könne, habe er da gerne eine Ausnahme gemacht. Poreba: „Durch den vorliegenden Kontakt mit einer positiv getesteten Person vergangene Woche war die Entscheidung zu 100 Prozent richtig.“