Den Schwung nach dem 79:62-Sieg im Schlüsselspiel letzte Woche beim TV Bad Bergzabern nahm die Herrenmannschaft des TV Kirchheimbolanden nicht mit in das Match gegen den Titelanwärter TSG Heidesheim: Gegen die starken Rheinhessen kassierte der TVK eine bittere 49:87 (43:63)-Heimpleite. Im Hinspiel am 4. November zog der TVK nur mit einem Punkt Differenz in letzter Sekunde den kürzeren – so ändern sich die Zeiten in nur drei Monaten!
„Heidesheim kaufte uns von der ersten Minute an den Schneid ab. Die TSG war athletischer, schneller – mit Körper und auch Kopf einfach präsenter. Wir standen viel zu oft zu weit weg von den Gegenspielern“, analysierte TVK-Abteilungsleiter Slavko Strock, der die schwache Leistung auf der Tribüne verfolgte. „Die TSG Heidesheim zeigte einfach mehr Engagement und Leidenschaft. Wir dagegen traten zu phlegmatisch auf. Wir bewegten uns zu wenig, wir passten zu langsam und wir leisteten uns zu viele Fehler und Ballverluste. Irgendwie hatten wir an diesem Abend keinen Plan. Da war wirklich arg wenig.“ Nach fünf Minuten führten die klar fokussierten, mit hoher Beweglichkeit und Aggressivität verteidigenden und schnell in den Angriff umschaltenden Rheinhessen 9:5, wenig später stand es 17:7 (7.) und 23:9 (9.) – bereits nach dem ersten Viertel war die Vorentscheidung gefallen. Statt sich gegen die Niederlage zu stemmen oder taktische Mittel gegen hocheffizient agierenden Gäste zu finden, blieben „Kibos“ Korbjäger auch in der Folgezeit in der untergeordneten und reagierenden Rolle. Kontinuierlich baute der Tabellenzweite den Vorsprung über 35:19 (15.) bis 42:21 (19.) aus. Kurz vor dem Seitenwechsel hatte die TSG bereits doppelt so viele Treffer erzielt als die pomadig auftretende TVK-Truppe.
Die letzte Minute vor der Halbzeit konnten Heiner Thauern mit drei Freiwurftreffern und Moritz Braun mit vier Punkten den Rückstand zwar leicht verkürzen – den Auftakt zur Aufholjagd und zur Wende bedeutete das kurze Strohfeuer jedoch nicht. Zu Beginn des dritten Durchgangs erhöhte der Aufstiegsaspirant schnell wieder mit einem Dreier zur 51:31-Führung. Den 20-Zähler-Vorsprung hielt Heidesheim bis zur letzten Viertelpause (63:43) und gab im vierten Viertel sogar noch einmal richtig Gas. In der 39. Minute hatten die haushoch überlegenden TSG-Korbjäger 40 Punkte mehr auf dem Konto als das nun komplett resignierende TVK-Team: 87:47! Mirko Friedrich, der das Coaching für die verhinderte Cheftrainerin Eva Krause-Lott übernahm, war bei seiner Aufgabe wahrlich nicht zu beneiden – außer dem agilen Simeon Jung war jeder andere Spieler im TVK-Team weit weg von seiner Normalform. Kein taktisches Stilmittel griff und auch Engagement sowie bedingungsloser Einsatz in den Zweikämpfen waren Attribute, die am Samstagabend den TVK-Jungs keine gute Note einbrachten.
So spielten sie: Heiner Thauern (15 Punkte), Jung (10), Weinsheimer (6), Braun (6), Kopcan (6), Radloff (3), Ruther (2), Götter (1), Noll, Christof Thauern, Vatter, Friedrich.