Das tat gut! Nach zehnwöchiger Erfolgslosigkeit in der Basketball-Landesliga jubelte endlich einmal wieder die Damenmannschaft des TV Kirchheimbolanden. Mit dem 75:27 (37:15)-Kantersieg gegen das sieglose Schlusslicht SG TSG Deidesheim/Neustadt befreiten sich „Kibos“ Korbjägerinnen von einem lange Zeit aufgestauten Frust.
Die Liga vereint eine riesige Bandbreite von Leistungspotentialen. Hatte der Turnverein zuletzt in den beiden Spielen gegen die Ausnahmemannschaften TV Bad Bergzabern und BBV Landau nicht den Hauch einer Chance, so war das junge TVK-Team letzten Samstag in eigener Halle nicht wirklich gefordert. Ein 12:3-Lauf im ersten Viertel zwischen der 4. und 10. Minute brachte die frühe, deutliche 14:5-Führung (10.). Danach gab es keinen Halt mehr für die schnell, phasenweise entfesselt aufspielenden TVK-Basketballerinnen: 19:9, 31:13, 37:15. Auch im dritten Durchgang heizte das TVK-Team dem völlig überforderten Gegner mächtig ein, gewann fast jeden Zweikampf, oft sehr früh in der Höhe der Mittellinie die Bälle und startete postwendend Schnellangriffe mit Überzahlabschlüssen. Die stärkste Phase bei der sehr ordentlichen Gesamtperformance verbuchten die Gastgeberinnen kurz vor der letzten Viertelpause, als sie mit einer spektakulären 17:0-Serie in nur drei Minuten das Ergebnis auf 62:19 (30.) in die Höhe schraubten! „Wir konnten uns den Luxus erlauben, viel auszuprobieren. Das war wichtig, denn nach der Winterpause waren wir das erste Mal seit langer Zeit wieder komplett. Letzte Woche in Bad Bergzabern fehlten ja viele Spielerinnen“, erklärte Ersatzcoach Lennart Vatter, der die verhinderte Spielertrainerin Eva Krause-Lott mit großem Engagement an der Seitenlinie vertrat. „Zu Beginn spielten wir Zone. Als wir die Abwehr dann ab dem zweiten Viertel auf eine direkte Mann-Mann-Verteidigung umstellen, lief es noch besser. Gegen unsere starke Defensive konnte sich der Gegner nicht entfalten. Wir nutzten immer wieder die Rebound- und Ballgewinne für ein schnelles, erfolgreiches Umschaltspiel.“ Vatter konnte aus dem vollen schöpfen. Er hatte zwölf Korbjägerinnen im Kader, während die Spielgemeinschaft aus Deidesheim und Neustadt nur mit einer Rumpftruppe von sechs Spielerinnen in die Kleine Residenz angereist war. Unter den Körben verdienten sich Erna Schott, Daniela Kupczyk und Nicole Schmidt Bestnoten – sie beherrschten klar den Luftraum und waren immer wieder Ausgangsstation erfolgreicher Fastbreaks, die die schnellen TVK-Aufbau- und Flügelspielerinnen gewinnbringend nutzten. „Die Mädels waren richtig gut drauf, jede hatte große Lust und im Team klappte das richtig prima. 40 Minuten lang gaben wir defensiv viel Druck auf die Gegenspielerinnen und ließen im Tempo nie nach“, freute sich Vatter im Gespräch. „Dieses Match, dieser Auftritt, dieser Befreiungsschlag – das machte den Mädels mega viel Spaß – mir auch!“