Nachdem vor zwei Wochen in der Basketball-Landesliga der ungeschlagene Spitzenreiter SV Goethe Mainz seine Visitenkarte in der Kleinen Residenz abgab, trifft der TV Kirchheimbolanden nun am Samstagabend um 18 Uhr in der Sporthalle der Realschule Plus auf den Zweitplatzierten und zweiten Titelanwärter TSG Heidesheim.
Der kommende TVK-Gegner hat erst ein einziges Mal – und zwar das Hinspiel gegen das Goethe-Team – verloren und hat deshalb noch alle Chancen im Rennen um die Meisterschaft. Einzige Bedingung: Keine Ausrutscher mehr bis zum Gipfeltreffen am 17. März in dem wohl dann alles entscheidenden Endspiel im Kampf um die Landesliga-Krone und den Oberliga-Aufstieg! Oder gelingt es „Kibos“ Korbjäger, am Samstagabend Spielverderber für die TSG und das Zünglein an der Meisterschafts-Waage zu Gunsten der Goethe-Truppe zu sein? Gleich zweimal kann sich der Turnverein vor der kniffeligen Aufgabe Mut zu sprechen: Zum einen verlor der TVK im Hinspiel in der Domstadt nur knapp und unglücklich 73:74 – Sekunden vor Schluss sahen die Kreisstädter noch wie der Sieger aus! Zum anderen platzte nach längerer Durststrecke letzten Samstag in Bad Bergzabern der Knoten. Der 79:62-Sieg nach einem starken Schlussspurt gab den TVK-Jungs Kraft für die kommenden Aufgaben und vor allem das Selbstvertrauen zurück.
Dass der Teamgeist intakt ist und die Moral bei den zuletzt so arg gebeutelten TVK-Basketballern noch stimmt, bewies gerade die letzte Aufgabe. Bei dem lange Zeit komplett ausgeglichenen Match feuerten die Spieler auf der Ersatzbank sowie die mitgereisten Anhänger lautstark die TVK-Fünf auf dem Feld an – Bergzaberns Kreishalle war fest in Nordpfälzer Hand, nachdem zwei Stunden zuvor bei der ersten TVB-Mannschaft in der Regionalliga die Halle noch einem Hexenkessel glich. Die Unterstützung half in der entscheidenden Phase, in der das Team um Trainerin Eva Krause-Lott dank einer 26:0-Serie für ein furioses Finale sorgte. „Wir spielten auf konstant gutem Niveau, vor allem defensiv. Während Bergzabern am Ende kräftemäßig einbrach“, erklärte TVK-Distanzass Sven Radloff. „Der Vorteil unseres Kaders ist, dass wir zehn gleichstarke Spieler haben und viel wechseln können. Das machte sich schließlich bezahlt.“ Der TVK-Routinier trumpfte in der entscheidenden Spielphase groß auf, traf traumhaft sicher aus der weiten 6,75-Meter-Distanz und scheute nicht den direkten Zug zum Korb. „Das ist ja fast schon ein historisches Ereignis“, scherzten Jessica Bauer und Laura Hirsch am Spielfeldrand nach einem energischen Radloff-Korbleger gleich gegen zwei Gegenspieler, wo er doch sonst die Gegner eher aus der weiten Distanz mit seinem goldenen Händchen „vernascht“. Gute Laune gab es bei allen – bei Fans und den Spielern, die seit sechs Wochen in der Landesliga endlich einmal wieder etwas zum Lachen hatten. „Seit 1991 spiele ich beim TVK, fühle mich noch fit auch gegen die immer jüngeren Gegenspieler. Wichtig dabei ist, dass es in dem Team wirklich großen Spaß macht“, erklärt Mirko Friedrich, warum er die Strecke und den zeitlichen Aufwand von seinem Wohnort Mannheim in die Kleine Residenz zu Training und Spiel gerne in Kauf nimmt. Mit seiner Erfahrung schon zu Kirchheimbolander Glanzzeiten in der Regionalliga oder Oberliga ist Friedrich großes Vorbild für die vielen Talente im TVK-Team. „Wir waren im vierten Viertel sauber aufgestellt. Die 3-2-Zone funktionierte prima. Aus der sehr guten Verteidigung klappte auch offensiv alles“, freute sich Friedrich. Friedrich & Kollegen wissen am Samstagabend, welche Strategie zum Sieg, vielleicht auch zum Coup gegen den Liga-Giganten aus Heidesheim (14 Spiele, 13 Erfolge) führen kann…