TVK Herren mit Kantersieg gegen die TSG Heidesheim II

Bereits nach wenigen Minuten war klar, wer als Sieger das Spielfeld verlässt. Der TV Kirchheimbolanden erzielt exakt doppelt so viele Treffer wie die TSG Heidesheim II. Mit „Wut im Bauch“ schießen „Kibos Korbjäger“ scharf. Einer warf sich in einen Punkterausch.

Allen angestauten Frust „weggeballert“: Der stark dezimierte Basketball-Landesligist TV Kirchheimbolanden landete gegen den Tabellenvorletzten TSG Heidesheim II einen 102:51 (52:18)-Kantersieg. Nach dem Patzer in der Vorwoche beim Drittletzten SG Ludwigshafen/Frankenthal ist der TVK in der Erfolgsspur zurück.

Ein einziges Mal führten die völlig chancenlosen Rheinhessen. Aus dem 0:2 machte aber das bis in die Haarspitzen motivierte TVK-Team nur vier Minuten später ein 13:2. Ende des ersten Viertels stand es nach einer weiteren spektakulären 12:1-Serie bereits 25:3 – die frühe Vorentscheidung. In nur neun Minuten verbuchten die TVK-Cracks einen 25:1-Lauf – das „Beste“, was die Truppe um Trainerin Eva-Maria Krause-Lott in dieser Saison aufs Parkett zauberte.

Der Wille zur Wiedergutmachung nach der jüngsten Pleite und die absolute Gier, nicht nur eine gute Leistung, sondern auch extrem viel Zählbares zu verbuchen, war Kirchheimbolandens Korbjägern vom Anpfiff weg anzumerken. Aufgrund der großen Überlegenheit, besseren Technik, höheren Schnelligkeit und den auch effizienteren Abläufen bis hin zum sicheren Korbabschluss benötigten die Einheimischen nicht viele Weitwürfe zum Erfolg. Gerade einmal sieben Dreier, verhältnismäßig wenig, standen am Schluss auf dem Block. Meist gelang es mit schnellen Vorstößen nach Ballgewinnen, den abstiegsbedrohten Underdog im Überzahlspiel mit einfachen Treffern zu bezwingen.

Nachdem die Krause-Lott-Schützlinge sich früh den Weg zum Erfolg ebneten, war der Rest nur noch Formsache. Auch in den anderen drei Spielabschnitten erzielten die Nordpfälzer jeweils deutlich über 20 Zähler und bauten so die frühe deutliche Führung kontinuierlich weiter aus. Nach 52 Treffern in Hälfte eins folgten 50 Punkte nach dem Seitenwechsel und am Ende doppelt so viele Punkte wie der Gegner – eine starke Leistung.

„Moritz Braun und Marc Noll waren verhindert, Lukas Ruther fehlte verletzt, Philipp Reis ging angeschlagen ins Match und die Schulter von Balazs Nagy war noch nicht hundertprozentig fit. Mein Sohn Hannes hat sich während des Spiels auch noch verletzt. Deshalb war es mit so vielen Handicaps gut, dass Vitali Schindler aus der zweiten Mannschaft ausgeholfen hat“, sagte Eva-Maria Krause-Lott. „Wir spielten wirklich gut und hatten von Anfang an die absolute Rebound-Hoheit. Es zahlte sich auch aus, dass wir das ganze Spiel über direkte Mann-Mann-Verteidigung spielten. Dadurch hatten wir Heidesheims beste Spieler, die letzte Woche jeweils noch über 20 Zähler markierten, gut im Griff.“

Wichtig war das erfolgreiche Zweikampfverhalten mit vielen gewonnenen Rebound-Duellen für die daraus entstandenen zahlreichen Fastbreaks, wie die TVK-Trainerin analysierte. „Aufgrund unserer Überlegenheit konnten wir viele Schnellangriffe laufen. Das klappte viel besser als noch letzte Woche gegen die SG Ludwigshafen/Frankenthal. Wir haben als Mannschaft toll zusammengespielt und als Einheit defensiv und offensiv perfekt funktioniert. Jeder einzelne hatte einen großen Anteil an dem hohen Erfolg“, lobte Krause-Lott.

Einer stach aus dem TVK-Team aber besonders heraus: Tom Dreyer. Der TVK-Topscorer war von keinem Gegenspieler zu bändigen. Wie im Punkterausch zog „Kibos“ Scharfschütze im Minutentakt auf den Heidesheimer Korb und traf traumhaft sicher. Insgesamt erzielte Dreyer 37 Punkte – persönliche Saison-Bestleistung. Dank seiner Gala-Vorstellung schob sich das korbhungrige TVK-Eigengewächs auf den ersten Platz der Landesliga-Topscorer-Liste. Mit 167 Punkten aus acht Spielen und einem Schnitt von 21 Zählern pro Match ist Tom Dreyer zurzeit das „Maß aller Dinge“ in der überregionalen Rheinhessen-Pfalz-Klasse.