Schmerzhafter Niederlage für TVK Herren

Knapp mit 89:90 (73:73, 38:30) nach Verlängerung verlor der TV Kirchheimbolanden in der Basketball-Landesliga bei der abstiegsbedrohten SG Ludwigshafen/Frankenthal. Eine Niederlage, die nicht einkalkuliert war und im Kampf um die Meisterschaft ziemlich weh tut.

Unfassbar. Ganze 39 von insgesamt 40 Minuten lag der Favorit aus der Nordpfalz vorne. Nicht überragend spielend, auch nicht souverän mit einer vorzeitigen Entscheidung auf der Hand. Aber der TVK diktierte über weite Strecken das Spielgeschehen und hatte lange knapp die Nase vorn. Nach einem gelungenen Start (12:19, 10.) teils mit zehn Zählern Vorsprung oder mehr wie beim 19:30 in der 16. Minute oder Ende des dritten Durchgang beim Stand von 47:58 (30.). Da war die TVK-Welt noch in Ordnung und alles sah nach dem nächsten Erfolgserlebnis aus.

Doch in der entscheidenden Phase bröckelte die scheinbare Überlegenheit des Turnvereins. Zu Beginn des vierten Viertels verkürzten die Vorderpfälzer auf 56:59 (35.). Die letzten fünf regulären Minuten wurden zur Nervensache. Erstmals übernahmen die stärker werdenden Einheimischen in der 37. Minute mit 63:62 die Führung. Danach ging’s hin und her: 63:64, 65:64, 65:66. Der SG-Dreier in der Schlussminute zum 70:66 ließ den Underdog kräftig jubeln. War die Überraschung schon perfekt? Nein, weil Philipp Reis „heiß“ lief.

Die letzten 50 Sekunden hatten es in sich: Das TVK-Eigengewächs verwandelte zunächst zwei Freiwürfe sicher zum 70:68 und verkürzte mit einem Dreier wenig später zum 73:71. Doch damit nicht genug. Erneut ein Foul an ihm, erneut zwei Freiwürfe. Eiskalt verwandelte Philipp Reis beide entscheidenden Würfe zum 73:73-Ausgleich. Aufatmen. Es ging zumindest in die Verlängerung. Ein kleiner Trost, nachdem der TVK eigentlich 39 Minuten lang den Sieg schon auf der Hand hatte.

„Ludwigshafen hat seine Sache wirklich gut gemacht“, sagte TVK-Trainerin Eva-Maria Krause-Lott. „Wir dagegen waren kopflos gegen die clevere 3-2-Zonenverteidigung, mit der die SG ganz schön viel Druck auf unseren Aufbau und die Außen machte. Dadurch unterliefen uns immer wieder Fehlpässe und Ballverluste, was Ludwigshafen in die Karten spielte. Auch wenn wir längere Zeit führten, war das schon zu dieser Zeit nicht souverän von uns. Im dritten Viertel kam Ludwigshafen immer besser ins Spiel und zum Ende hin führten sie sogar, ehe wir uns durch die Treffer von Philipp Reis nochmals in die Verlängerung retteten.“

Der „Hallo-Wach-Effekt“ war nur von kurzer Dauer, denn gleich zu Beginn der Nachspielzeit übernahmen die nun über sich hinaus wachsenden Gastgeber wieder das Kommando und lagen nach einem 13:4-Lauf plötzlich 86:77 (43.) vorne. Zwar gaben die TVK-Cracks nicht auf und kämpften sich mit Treffern von Philipp Reis, Lukas Ruther und einem Dreier von Tom Dreyer wieder zum 86:86 ins Spiel zurück.

Doch das gute Ende hatte die Spielgemeinschaft aus Ludwigshafen und Frankenthal auf ihrer Seite – vor allem dank eines Dreiers von Jonathan Viertel. Der TVK brachte zwar noch drei Freiwürfe im gegnerischen Korb unter, doch die knappe Niederlage konnte der Favorit aus der Kleinen Residenz damit nicht verhindern.

„Das war definitiv nicht unser bestes Spiel. Wir haben unheimlich viel direkt am Brett liegen lassen und auch zu viele Fehler gemacht“, so die TVK-Trainerin. „Immer, wenn wir Ballverluste hatten, hat’s bei uns hinten direkt geklingelt. Ludwigshafen hat diese Fehler brutal bestraft und die Chancen mit schnellen Angriffen clever genutzt. Hinzu kam die phänomenale Trefferquote der SG, gerade von den Außenbahnen. Während wir schlecht abgeschlossen haben.“