TVK Damen -TSG Maxdorf - Laura Hirsch

Verletzungen überschatten spannendes Damen-Spiel

Eine packende Basketball-Partie, die lange im Gedächtnis bleiben wird. Mit Dramatik pur. Mit Spannung auf dem Spielfeld bis in die Schlusssekunden. Aber auch mit tragischen Geschichten. Dem Überraschungscoup war die Damenmannschaft des TV Kirchheimbolanden in der Landesliga Rheinhessen-Pfalz 2 dank einer famosen Leistung ganz nahe – am Ende beherrschten aber schwere Verletzungen die Schlagzeilen.

„So ein Match habe ich noch nicht erlebt. Sportlich auf hohem Niveau. Mit starken Leistungen auf beiden Seiten. Ein Spiel, das eigentlich richtig Spaß machte. Auch der Gegner zollte viel Lob. Noch nie zuvor wäre Lambsheim so gefordert gewesen“, sagte der noch lange danach sichtlich bewegte TVK-Trainer Lennart Vatter. „Doch die vielen Verletzungen überschatteten die Begegnung. Dass wir im Hinspiel noch gefühlt zwei Klassen schlechter waren und damals mit 30 Punkten Unterschied verloren hatten, war im Rückspiel komplett weg. Wie ausgewechselt. Eine richtig starke Teamleistung. Eine tolle Performance. Ein Sieg war nicht nur möglich, wir hätten ihn aufgrund unserer bärenstarken Vorstellung verdient gehabt. Doch am Ende herrschte im Team nur Schockstarre über die tragischen Ereignisse. Einmal sogar im entscheidenden Moment, was die Partie in der Verlängerung zugunsten der Gäste entschied.“ Vatter rang nach Worten. Sport kann so schön, aber manchmal auch verdammt frustrierend sein … Der größte Schock Erna Schott schrieb die erste Geschichte, die am Samstagabend niemand brauchte. Im zweiten Viertel knickte die TVK-Centerspielerin mit dem Knöchel weg. Sie verließ humpelnd das Feld. Dicker Fuß, schwere Bänderverletzung. So wie es aussah, wahrscheinlich ein Bänderriss, mutmaßte Vatter. Untersuchung und Diagnose stehen diese Woche aus. Das gleiche Schicksal auf der anderen Seite im vierten Viertel. Vanessa Kindler traf es am Sprunggelenk. Auch die erfolgreichste Lambsheimer Korbjägerin musste vorzeitig ausscheiden. Doch damit nicht genug. Genau im Moment des großen TVK-Jubels, als Sekunden vor Schluss Judith Zumstein der Ausgleich gelang, sich jeder auf die Verlängerung des packenden, nervenaufreibenden und tempogeladenen Duells einstellte, folgte der größte Schock: Den letzten Lambsheimer Dreierversuch behinderte TVK-Ass Laura Hirsch – mit großem Schritt auf die Gegenspielerin zubewegend. Nach der Abwehraktion war nichts mehr wie noch zuvor: Achillessehnenabriss. Laura Hirsch wusste es direkt in diesem Moment. Ein Gefühl, das sie klar zuordnen konnte und in ihrer sportverrückten Familie bereits ihr Bruder und ihre Mutter erlebten. Die schlimme Bestätigung folgte kurz darauf im Krankenhaus. Die Saison ist für „Kibos Wirbelwind“ frühzeitig beendet!Weitere Schlagzeilen Dabei hatte dieses denkwürdige Duell genügend Schlagzeilen alleine auf dem Spielfeld produziert. Wie das starke Aufbäumen des TVK nach schwachem Start (7:12. 20.). Der offene Schlagabtausch mit dem Liga-Giganten, der gleich mehrere frühere Oberliga-Spielerinnen in der Kleinen Residenz dabei hatte. Das ausgeglichene zweite Viertel (17:17) und der hartumkämpfte dritte Durchgang mit einem 12:10-Teilerfolg der Kreisstädterinnen. Oder die dramatische Schlussphase der regulären Spielzeit: Judith Zumsteins Treffer zur 50:48-Führung (39.), der Eintracht-Konter zum 50:52 kurz vor Abpfiff und eben der vielumjubelte Ausgleich drei Sekunden vor Schluss. Was hätte die Nachspielzeit noch für Geschichten geschrieben? Hätte da nicht kollektive Schockstarre eingesetzt nach Hirschs Achillessehnenabriss unmittelbar mit der Schlusssirene beim Stand von 52:52. In der fünfminütigen Verlängerung standen die TVK-Mädels nur noch körperlich auf dem Spielfeld – der Kopf war bei ihren verletzten Teamkameradinnen

Emma Bauer (16 Punkte), Zumstein (12), Hirsch (9), Becker (7), Lowin (4), Jessica Bauer (4), Glass (2), Meike Bauer (1), Starck, Schott, Orhan.