TVK Damen gewinnen nach starkem Schlussspurt

Mit einem 26:10 gewonnenen vierten Viertel drehte die dezimiert angetretene Damenmannschaft des TV Kirchheimbolanden am Samstag gegen die TSG Heidesheim einen 31:38-Rückstand (30.) in einen vielumjubelten 57:48 (21:24)-Erfolg – der zweite Sieg im dritten Spiel in der Basketball-Landesliga Rheinhessen-Pfalz 2. Trainer Lennart Vatter musste seine Spielerinnen dabei kräftig wachrütteln.

Bis zur 34. Minute lag der Turnverein zurück – 10:14 nach zehn Minuten, mit drei Zählern Rückstand zur Pause und noch deutlicher zur letzten Viertelpause. Laute und deutliche Ansprachen in der Halbzeit und dann noch einmal in einer Auszeit während der entscheidenden Phase von Trainer Lennart Vatter sowie eine leicht abgewandelte Defensivstrategie in der 2-1-2-Zone, die mit einer eingestreuten Presse nun auf die TSG-Spielerinnen früher Druck aufbaute, fruchteten schließlich.

Nach dem „Donnerwetter“ platzte der Knoten bei den TVK-Mädels, die die Intensität im Zweikampfverhalten erhöhten und damit die Rheinhessinnen zu Fehlern, Ballverlusten oder schlecht gewählten Abschlüssen zwangen. Aus der nun stabileren und effizienteren Abwehr lief es plötzlich auch offensiv wie am Schnürchen. Die erste Führung zum 44:43 (35.) und sieben Treffer direkt danach in Folge zum 51:43 (37.) – das waren die entscheidenden Stationen zum Sieg.

Robust, aggressiv und frech

Während sich der Turnverein immer mehr in einen Rausch spielte, wuchs der Frust bei den Gästen, die das Spiel immer wieder mit vielen Fouls unterbrachen und so den TVK-Basketballerinnen in die Karten spielten. „Naja, ich packte die Mädels an ihrer Ehre. Wir bauen schon längere Zeit beim TVK auf unsere Nachwuchstalente, befinden uns seit 2019 im Wandel. Da kann es nicht sein, dass wir uns immer noch von älteren Gegenspielerinnen den Schneid abkaufen lassen“, sagte Vatter. „Wir dürfen nicht so verweichlicht auftreten. Auch unsere jungen Spielerinnen sind schon lange auf diesem Niveau im Erwachsenenbereich dabei und müssen Verantwortung auf dem Feld übernehmen. Robuster und aggressiver in die Zweikämpfe gehen und insgesamt frecher agieren – das hat das Team im letzten Viertel beherzigt.“ Da habe alles so gepasst, wie es sich der Coach eigentlich immer vorstellt: Selbstvertrauen in der Verteidigung tanken – und dann nach vorne Tempo machen. Der TVK legte gegen Heidesheim rechtzeitig defensiv zwei bis drei Schippen drauf, ließ den Gegner nicht mehr zur Entfaltung kommen und verzeichnete viele Steals. Vatter: „Aus dieser guten Defensive-Performance heraus klappte auch im Angriff alles – bis hin zu vielen Treffern trotz eines Kontakts oder Fouls aus dem Halbfeld. Das war richtig stark.“ Zwei erfolgreiche Premieren Emma und Meike Bauer sowie Sonja Heinemeyer trumpften groß auf. Bestnoten verdienten sich auch zwei Korbjägerinnen, die am Samstagabend ihre Saisonpremiere feierten: Eva Krause-Lott und Judith Zumstein. Beide, bei den ersten Landesliga-Spielen noch verhindert, setzten entscheidende Duftmarken. Krause-Lott als TVK-Regisseurin mit pfiffigen Impulsen im Spielaufbau und einer hohen Abschlusseffizienz – selbst zwei Dreier zischten bei Kibos starker Schlussserie durch die Heidesheimer Reuse. Und Zumstein räumte mit vielen gewonnenen Rebounds unter den Körben mächtig auf.

So spielten sie

TV Kirchheimbolanden: Krause-Lott (13 Punkte), Zumstein (12), Emma Bauer (10), Molter (8), Meike Bauer (7), Heinemeyer (5), Lowin (2), Hanauer.