Der stark ersatzgeschwächt angetretene TV Kirchheimbolanden hatte beim ungeschlagenen Spitzenreiter TV Bad Bergzabern mit 22:88 (12:48) keine Chance.
„Da trafen zwei Welten aufeinander. Die eine mit mehreren erfahrenen Spielerinnen, die schon in der Oberliga und Regionalliga auf Korbjagd gingen, und die andere, unsere Welt, mit vielen jungen Kräften, die diese Runde erstmals überhaupt auf Landesliga-Niveau unterwegs sind“, sagte Laura Hirsch im Gespräch. „Dennoch bin ich heute – völlig losgelöst von dem sicher auch in dieser Höhe verdienten TVB-Sieg – beeindruckt von der Einstellung und der Leistung, die unsere Newcomerinnen gegen solch eine gestandene, routinierte Mannschaft und gegen die körperlich jeweils deutlich stärkeren Gegenspielerinnen gezeigt haben. Sieht man von Jessica Bauer und mir einmal ab, sind wir heute mit einer Jugendmannschaft aufgelaufen. Der Elan und der Einsatz unserer Talente war wirklich bemerkenswert.“ Die 24Jährige bereitet selbst viele Angriffe mit guten Pässen vor und zählt zu den erfolgreichsten TVK-Werferinnen. Das war auch am Samstagnachmittag so – doch die Übermacht aus der Südpfalz ließ auch Laura Hirsch kaum zur Entfaltung kommen. Den größten Unterschied zwischen beiden Teams zeigten die Kurstadt-Korbjägerinnen in der Anfangsphase auf. Gegen die extrem aggressive und hocheffektive Ganzfeldpresse kam die junge Truppe um Trainerin Eva Krause-Lott nicht zur Entfaltung. Nach fünf Minuten stand es bereits 20:5 für die überlegenen Gastgeberinnen, nach dem ersten Viertel führte Bergzabern 31:8 und zur Halbzeit bereits mit 36 Punkten Vorsprung. „Wir nahmen später die Intensität in der Verteidigung etwas zurück und pressten nicht mehr in der zweiten Hälfte“, erklärte Bergzaberns Trainer Klaus Fremgen. „Um die Spannung in unserem Team hochzuhalten, müssen wir aber eben auch defensiv variieren und verschiedene Systeme anwenden.“
Auch wenn früh die Entscheidung gefallen war und es nie um den Sieg beim Spitzenreiter ging, ließen sich die Krause-Lott-Schützlinge in der zweiten Hälfte nicht entmutigen. Sie scheuten keinen Zweikampf und Körperkontakt, stemmten sich mutig gegen die Größe und Robustheit des Oberliga-Anwärters Nummer eins und zogen immer wieder zum TVB-Korb – auch wenn dort gegen die meist einen Kopf größeren Gegenspielerinnen Endstation war. „Gegen die körperliche und athletische Spielweise und die Abgezocktheit des TV Bad Bergzabern konnten wir wenig entgegensetzen“, erklärte TVK-Kapitänin Jessica Bauer. „Doch wir ließen den Kopf nicht hängen trotz des frühen, deutlichen Rückstands und gaben bis zur letzten Minute alles. Das spricht für den Charakter unserer Mannschaft. Gerade in der Mischung mit vielen ganz jungen Spielerinnen macht es diese Runde richtig viel Spaß. Da ändern auch so sportlich eher frustrierende Erlebnisse und deutliche Niederlagen nichts daran.“
So spielten sie:
TV Kirchheimbolanden: Hirsch (6), Schott (6), Emma Bauer (4), Jessica Bauer (4), Kupczyk (2), Meike Bauer, Jung, Becker, Krause-Lott.