Arbeitssiege gegen Tabellenletzten 

Basketball: Erfolgreicher Rückrundenauftakt in der Basketball-Landesliga: Der TV Kirchheimbolanden löst seine Pflichtaufgabe gegen den Tabellenletzten SC Lerchenberg. Zur Kür oder gar zu einem erneuten Schützenfest reicht es aber nicht.

 „In dem deutlich gewonnenen Hinspiel in Mainz hatte der SC Lerchenberg gefühlt noch eine ganz andere Mannschaft. Ich kannte jedenfalls gestern keinen mehr“, sagte TVK-Routinier Sven Radloff nach dem 82:70 (39:36)-Heimsieg voller Respekt vor dem starken Gegner. „Das, was der SCL jetzt gegen uns leistete, hat jedenfalls nichts mit dem letzten Platz der Liga zu tun. Lerchenberg war deutlich besser als noch zuletzt der Vorletzte TSG Heidesheim II, den wir ja sehr deutlich besiegen konnten.“

Sven Radloff lieferte eine der Schlagzeilen des Spiels – denn sein Comeback nur rund vier Wochen nach der Operation am Innenmeniskus verlief erfolgreich. Das TVK-Distanzass zeigte sich die letzten Wochen sehr ehrgeizig, ob beim Muskelaufbautraining in der Krankengymnastik oder auch in der Halle beim Wurftraining. Letzte Woche stieg er dann relativ kurz nach dem Eingriff bereits wieder ins Mannschaftstraining ein und stand am Samstagabend über die Hälfte der Spielzeit auf dem Feld. Radloff trug sich auch auf Anhieb wieder in die Korbjägerliste ein.

Insgesamt tat sich das TVK-Team recht schwer, sich auf die oftmals nicht „richtig greifbare“, unorthodoxe gegnerische Verteidigung einzustellen. Auch beim erfolgreichen Korbabschluss hakte es. Fiel vor einer Woche gefühlt noch jeder Wurf durch die gegnerische Reuse, gelang dieses Mal nicht allzu viel. „Wir ließen vieles liegen, hatten zu viele Ballverluste und leisteten uns zu viele Fehlwürfe – obwohl wir oft in eine vernünftige Position kamen. Bei allem Respekt vor der Stärke des Gegners: Wir hätten die Partie souveräner gestalten müssen“, meinte Radloff. „Auch haben wir uns gegen die recht wilde Zone nicht clever angestellt und zum Beispiel zu viel gedribbelt anstatt den Ball schnell laufen lassen. Ab dem zweiten Viertel klappte es deutlich besser. In kleinen Schritten bauten wir kontinuierlich den Vorsprung aus. Bedenken, das Spiel zu verlieren, hatte ich nie.“

Den „Schock“ des frühen Rückstands (12:20, 10.) schüttelten die Kreisstädter noch vor dem Seitenwechsel ab. Schnell verkürzte der TVK den Rückstand. Marc Noll gefiel mit hoher Effizienz im Korbabschluss. Mit 16 Punkten gelang ihm „persönlicher Saisonrekord“ – das TVK-Eigengewächs schrieb neben Radloff die anderen Schlagzeilen des Abends. Noll war es auch, der den TVK erstmals in Führung warf (23:21, 13.). Zuvor hatte er schon einen wichtigen Dreier im Korb untergebracht. Es dauerte aber lange, bis sich die Mannschaft um Trainerin Eva-Maria Krause absetzte. Erstmals Ende des dritten Durchgangs, als wieder der glänzend aufgelegte Marc Noll mit zwei Korberfolgen hintereinander das Ergebnis „beruhigend“ auf 59:49 (30.) stellte. Ein erneuter Dreier von ihm zum 70:56 (34.) bedeutete in der Crunchtime die endgültige Entscheidung.

„Irgendwie lassen wir uns diese Runde von den sogenannten schwächeren Teams nach unten ziehen. Wir haben schlecht verteidigt, zu wenig Rebounds geholt und riefen definitiv nicht unser wahres Leistungsvermögen ab“, erzählte TVK-Youngster Philipp Reis, der längst Stammkraft und wertvoller Leistungsträger bei „Kibos“ Korbjägern ist. „Zum Ende der Partie haben wir dann besser performt. Da sind wir endlich ins Laufen gekommen, haben dies aber nicht über die komplette Spielzeit geschafft. Ein Knackpunkt war unter anderem, dass wir im letzten Viertel auf eine Zone umstellen. Mit unserer neuen Verteidigungsvariante kam Lerchenberg nicht klar.“