TVK-Talente trumpfen auf

Spannung gibt’s bis zum Schluss. Topscorer Tom Dreyer und „Reis im Doppelpack“ erzielen über 50 Punkte beim Sieg des TV Kirchheimbolanden. Fünf Korbjäger treffen zweistellig. Warum Lennart Reis als „Youngster“ mit Dreiern gleich zweimal für Initialzündung sorgt.

 Richtige Reaktion: Nach der ersten Saisonniederlage vor gut einer Woche im Spitzenspiel beim 1. FC Kaiserslautern II kam der TV Kirchheimbolanden mit einem 87:74 (51:43)-Sieg gegen die DJK Nieder-Olm in der Basketball-Landesliga wieder in die Erfolgsspur zurück.

Nach einem munteren und völlig offenen Schlagabtausch mit Angriffsaktionen im 20-Sekunden-Takt im ersten Viertel (26:25) setzten die TVK-Cracks sich Mitte des zweiten Spielabschnitts erstmals ab. Ausgerechnet Lennart Reis, einer der Jüngsten auf dem Feld, läutete die erste starke TVK-Phase ein. Der 18-Jährige sorgte in der 15. Minute mit seinem Dreier für die 40:37-Führung. Kurz darauf legten Lukas Ruther, Tom Dreyer, Philipp Reis und zweimal Faruk Yasin zum beruhigenden 50:37-Vorsprung (18.) nach. Die frühe Vorentscheidung? Nein! Weil die hartnäckigen Rheinhessen sich wieder in die packende Partie zurückkämpften und den Kreisstädtern lange Zeit alles abverlangten. Den „Nackenschlag“ kassierten die Krause-Lott-Schützlinge in zwei Etappen: einmal vor der Halbzeitpause, als die DJK den deutlichen Rückstand schnell verkürzte. Und ein weiteres Mal im dritten Durchgang, als sich Nieder-Olm Punkt um Punkt heranpirschte und sogar mehrmals in Führung ging (53:54, 55:56, 60:61). Nichts für schwache Nerven!

Auch das Nervenkostüm von Trainerin Eva-Maria Krause-Lott wurde strapaziert – denn der am Ende scheinbar deutliche Erfolg spiegelt nicht den wahren Spielverlauf wider. Die Gäste erwiesen sich als harter Gegner. Erst in den Schlussminuten riss der Favorit aus der Kleinen Residenz das Heft an sich und baute in kleinen Schritten den knappen Vorsprung zu Beginn der Crunchtime (62:61, 30.) aus: Zunächst durch Treffer von Ruther (zweimal), Dreyer und Philipp Reis, die für einen deutlichen 70:61-Vorsprung sorgten. Doch wie schon zuvor „muckte“ die starke DJK Nieder-Olm wieder auf und machte das Match in den Schlussminuten erneut spannend (70:67, 72:70). Jetzt waren nur noch drei Minuten zu spielen und ein Sieger immer noch nicht in Sicht. Das verbesserte, aggressivere Abwehrverhalten gab letztlich den Ausschlag, dass der TVK am Ende als Sieger das Feld verließ. Die Einheimischen „vernagelten“ erfolgreich ihren Korb und machten schließlich alles klar, als ein erneuter Dreier zum 82:74 (40.) des frechen Lennart Reis „Kibos“ Schlussoffensive mit einem 8:0-Lauf in den letzten 45 Sekunden einläutete. Wichtig auch, dass der TVK nach vielen Fouls an der Freiwurflinie cool blieb. So „zementierten“ Philipp Reis und Faruk Yasin mit fünf erfolgreichen Würfen an der freien Linie den hart erkämpften Heimsieg.

„Das war ein ganz schön enges Ding. Nieder-Olm hat eine junge, echt gute Mannschaft, die auf dem Feld viel Lärm macht. Die DJK hat uns 40 Minuten mächtig unter Druck gesetzt“, sagte Eva-Maria Krause-Lott. „Oft sogar mit einer Presse übers ganze Feld. Das haben wir dieses Mal deutlich besser und souveräner gelöst als noch gegen den FCK. Schön, dass wir dieses Mal die Bälle unter den Korb gebracht und oft über unsere großen Leute gepunktet haben. Das war auch die taktische Marschroute, wegen der harten DJK-Defensive direkt am Korb abzuschließen. Diese Variante gab uns auch Freiraum auf den Außenpositionen, wo wir immer wieder mal einen wichtigen Dreier einstreuen konnten.“ Die TVK-Trainerin freute sich über die sehr starke Abwehrleistung im zweiten und vierten Viertel, was letztendlich auch den Ausschlag für den fünften Sieg im sechsten Spiel gab. „Lukas Kühn hat Nieder-Olm mit seinen vielen Weitwurf-Treffern im Spiel gehalten. Wir haben ihn wechselweise mit verschiedenen Spielern verteidigt. Ganz stoppen konnten wir ihn nicht“, meinte Krause-Lott bei ihrer Spielanalyse. „Leider haben wir im Angriff viele einfache Chancen liegen gelassen und uns damit das Leben selbst schwer gemacht. Wichtig war, dass wir ruhig geblieben sind. Das war eine Top-Teamleistung!“