Basketball draußen ist keine Perspektive

Beim Basketball ist seit über einem halben Jahr nicht an einen Trainings- oder Spielbetrieb zu denken. Die Verantwortlichen beim TV Kirchheimbolanden Basketball und den BBC Fastbreakers Rockenhausen sehen aktuell noch keinen Ausweg aus der Zwangspause.

„Seit Monaten geht nichts mehr“, beklagt Slavko Strock, Abteilungsleiter der Basketballabteilung des TVK. Die acht im Spielbetrieb gemeldeten Mannschaften, darunter fünf Jugendteams, stehen seit November nur noch virtuell miteinander in Kontakt. Durch Videokonferenzen soll der Austausch nicht ganz verloren gehen. Für die Kleinsten im Verein gab es zu Beginn der Zwangspause Online-Bewegungsübungen über ein Portal, jede Woche kam eine neue Übung hinzu. „Aber auch dabei geht der Reiz schnell verloren. Über Monate online etwas Spannendes zu gestalten, ist sehr schwierig. Die Kinder wollen wieder in die Halle und miteinander spielen“, gibt Strock, der selbst Jugendliche trainiert, zu Protokoll.

Draußen neu beginnen

Nach Pfingsten wolle man „draußen unter den geltenden Auflagen anfangen zu trainieren, auch wenn es nicht dasselbe ist wie in unserer Halle“. Stichwort Halle: Der Weg zurück dorthin scheint noch ein langer zu sein. Aktuell ist es nur möglich, mit negativem Schnelltest und Abstand in der Halle zu trainieren. Schon finanziell wäre das bei 80 bis 100 Basketballern im Verein eine Mammutaufgabe. Ein Mitgliederschwund durch Corona sei glücklicherweise nicht zu verzeichnen. Ein großes Problem sei aber der mangelnde Nachwuchs, da interessierte Kinder und Jugendliche nicht zum Schnuppertraining kommen können: „Der Zulauf fehlt. Wenn wir Pech haben, werden wir in den kommenden Jahren in einigen Jahrgängen keine Mannschaften stellen können.“

Von einer funktionierenden Mannschaft und einem Team, das sich auch außerhalb des Platzes versteht, spricht Eva Krause-Lott, Trainerin der ersten Mannschaft. Gerne würde sie ihre Spieler wieder zum Training bitten, sie macht aber auch klar: „Unter den aktuellen Auflagen macht das noch keinen Sinn. Wir hatten seit über einem Jahr kein Spiel und konnten zwischenzeitlich nur selten draußen trainieren.“ Ziel ist es, nach den Pfingstferien wieder zu beginnen. Im Vordergrund werde dann die Freude stehen, sich wieder treffen zu dürfen: „Der Spaß soll im Vordergrund stehen. Nach der langen Zeit des Lockdowns tut es jedem gut, aus den eigenen vier Wänden rauszukommen. Der Wettkampfgedanke wird von ganz allein wiederkommen.“ Von Laufplänen oder Vorgaben sah die Trainerin übrigens ab: „Viele unserer Spieler sind stark im Job und der Familie eingebunden. Jeder hält sich parallel dazu in dem Maße fit, in dem er es für angemessen hält.“

Jeder trainiert für sich

Ähnlich wie in der Kreisstadt sieht es auch in Rockenhausen bei den BBC Fastbreakers aus. Berthold Manz, Trainer der ersten Herrenmannschaft, sieht seine Spieler seit November ebenfalls ausschließlich über den Bildschirm. Außerdem absolviert jeder seiner Schützlinge sein eigenes Trainingsprogramm, ebenfalls ohne Vorgaben oder Mindestanforderungen. Dies sei laut des Übungsleiters auch gar nicht nötig, da „ohnehin nicht absehbar ist, dass wir bald wieder mit dem Training starten können. Vergangenes Jahr haben wir auch mal draußen trainiert. Jeder, der unsere Gegebenheiten kennt, weiß aber, dass die Voraussetzungen dafür in Rockenhausen nicht optimal sind, da es im Freien kein richtiges Basketballfeld gibt“.

Auch die anderen Mannschaften innerhalb des Vereins, der von Manz’ Geschwistern Jürgen und Claudia geführt wird, planen keine schnelle Wiederaufnahme des Trainingsbetriebs. „Finanziell ist der Verein so gut aufgestellt, dass die Existenz aller Mannschaften gesichert ist“, verkündet Manz. Dazu gehören neben zwei Herren- und einer Damenmannschaft auch vier Jugendteams.

Licht am Ende des Tunnels ist für die Basketballer trotz Lockerungen kaum zu erkennen. Das Trainieren im Freien ist für die Korbjäger aus Rockenhausen und Kirchheimbolanden jedenfalls kein adäquater Ersatz.