In beeindruckender Manier hat Landesligist TV Kirchheimbolanden am Samstagabend seine Niederlagenserie beendet. Die Gäste vom TV Oppenheim wurden mit 90:60 (50:30) aus der eigenen Halle gefegt. Alle neun eingesetzten Spieler zeigten eine konzentrierte Leistung und trugen sich fleißig in die Punkteliste ein.
„Let’s go Kibo, let’s go“ brüllt der junge Mann in der ersten Reihe auf der linken Tribünenseite wie gewöhnlich über das Parkett und trommelt dabei im Rhythmus, wenn „sein“ TVK in Ballbesitz ist. Das macht er nun schon seit zwei, drei Jahren. Auch dann, wie am Samstag, wenn ein Sieg aufgrund hohen Vorsprungs in der Schlussphase schon lange eingetütet ist. Sein Name: Yilmaz. Der 19-Jährige macht im Seniorenzentrum Wolffstift eine Ausbildung zum Altenpfleger und kam über Routinier Heiner Thauern zu den Basketballspielen. „Jedes Heimspiel, und wenn mich jemand mit hin- und zurücknehmen kann, auch die Auswärtsspiele“ besucht Yilmaz, der stets das Jersey mit der Nummer 13 trägt, welches ihm die Kibo-Korbjäger als Dank für die Unterstützung geschenkt haben. Glücklich und mit einem breiten Grinsen im Gesicht hat der Trommler und Anheizer am Samstag die Halle verlassen, nachdem er sein eigen entworfenes Banner noch schnell einrollte. „Endlich wieder gewonnen“, sagte er im Gespräch. Neben ihm waren 77 weitere Zuschauer Augenzeuge, wie der zuletzt dreimal in Folge unterlegene TVK einen souveränen Heimsieg gegen Oppenheim landete. Nach ausgeglichenem erstem Viertel (19:17) überrannte die Mannschaft von Trainerin Eva Krause-Lott den Gegner in den zweiten zehn Minuten. Konzentriertes Ausblocken unter dem eigenen Korb, schnelles, präzises Spiel nach vorne und eine hohe Trefferquote brachten die 50:30-Halbzeitführung. „Es ist für uns so ziemlich alles schief gelaufen. Wir haben komplett die Kontrolle verloren“, konstatierte Gäste-Coach Marian Fritsch, der in der 26. Minute mit ansehen musste, wie sein Leistungsträger Erdem Savas nach unsportlichem und technischem Foul des Feldes verwiesen wurde.Den 20-Punkte-Vorsprung hielten die Hausherren konstant bis in die Schlussphase, ehe ein 14:4-Lauf das Endergebnis auf 90:60 in die Höhe schraubte. „Kirchheimbolanden war basketball-technisch und auch psychisch überlegen“, gab sich Fritsch als fairer Sportsmann. Seine Spieler waren in der Verteidigung nicht eng genug dran und offenbarten in der Offensive eine miserable Abschlussquote. Die 24 Punkte von Topscorer Tim Butty waren viel zu wenig. Ganz anders die Kreisstädter: Tom Dreyer, der von Krause-Lott öfters mal verbal eingeordnet werden musste, Simeon Jung und Sven Radloff trafen zweistellig. Und auch der Rest trug sich fleißig in die Punkteliste ein.„Die erste Halbzeit war richtig gut, die zweite Halbzeit dann etwas zerfahrener. Aber wir haben die Nerven bewahrt, den Druck weiter aufrechterhalten und das Ding zu Ende gespielt“, resümierte Krause-Lott. Nach sieben Spieltagen rangiert der TVK mit einer jetzt wieder positiven Bilanz auf Rang vier.
SO SPIELTEN SIE: Dreyer (18 Punkte), Jung (17), Radloff (14), Ruther (9), Vatter (9), Braun (8), Christof Thauern (7), Friedrich (6), Heiner Thauern (2)
Spielfilm: 9:7 (5.), 19:17 (10.), 35:22 (15.), 50:30 (20.), 60:40 (25.), 71:47 (30.), 76:56 (35.), 90:60 (40.) – Beste Spieler: Jung, Dreyer, Vatter – Butty